Österreich

U6-Schubser (17) muss zwei Jahre ins Gefängnis

Heute Redaktion
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Jene vier U-Bahn-Schläger, die Anfang September bei einer Auseinandersetzung einen Kontrahenten auf die U6-Gleise gestoßen haben, wurden am Montag verurteilt. Die Polizei forschte die Vedächtigen nach Hinweisen aus der Bevölkerung aus. Der Haupttäter muss zwei Jahre ins Gefäüngnis, dieses Urteil ist rechtskräftig.

Jene vier U-Bahn-Schläger, die Anfang September bei einer Auseinandersetzung wurden am Montag verurteilt. Die Polizei forschte die Vedächtigen nach Hinweisen aus der Bevölkerung aus. Der Haupttäter muss zwei Jahre ins Gefäüngnis, dieses Urteil ist rechtskräftig.

In den frühen Morgenstunden des 6. Septembers kam es in der U6-Station Michelbeuern in Wien-Alsergrund zu einer handfesten Auseinandersetzung. Als einer der Beteiligten nach der Schlägerei die U-Bahn-Station verließ, verfolgten ihn die vier Verdächtigen und stießen ihn dort auf die Gleise der U6, dann flüchteten sie. Ein Freund sprang auf die Gleise und konnte das Opfer noch vor der einfahrenden U-Bahn in Sicherheit bringen.

Der Täter, ein 17-Jähriger, flüchtete. Sein Opfer, ein 20-Jähriger, erlitt eine Luxation des linken Ellbogens sowie einen Muskelriss und einen Kapseleinriss im Bereich der Schulter. Fünf Wochen nach dem Zwischenfall wurde der 17-Jährige geschnappt, weil er gemeinsam mit zwei Komplizen einen bewaffneten Raubüberfall begangen hatte. Ausgangspunkt für die U-Bahn-Attacke war eine "Stänkerei", infolge derer ein Student mit einem Schlag eine Platzwunde erlitt.

Sekunden vor U-Bahn gerettet

Die Kollegen des Verletzten stiegen an der nächsten Station aus, um dem Streit aus dem Weg zu gehen. Doch die Angreifer folgten der Gruppe und schlugen erneut auf den Blutenden ein. Ein Mädchen wurde angespuckt und ebenfalls geschlagen. Dann kreisten die Angreifer einen anderen Burschen, den späteren Schwerverletzten, ein und der 17-Jährige stieß ihn wuchtig auf die Gleise, so dass der 20-Jährige kurz das Bewusstsein verlor. Ein Freund sprang auf die Gleise und rettete ihm das Leben, Sekunden später fuhr die U-Bahn ein.

Das Gericht bescheinigte dem 17-Jährigen, der bereits eine Vorstrafe aufwies eine "ganz massive Gewaltbereitschaft". Rund fünf Wochen nach dem Vorfall in der Station Michelbeuern hatte der groß gewachsene und kräftige Jugendliche, dessen Äußeres auf regelmäßigen Fitness-Besuch schließen lässt, zwei ihm körperlich deutlich unterlegene 16-Jährige überfallen, die er vom Sehen kannte. Er war am 14. Oktober mit zwei Freunden in einem Auto unterwegs, als er die Bekannten zufällig auf der Straße erblickte. Man hielt an, der 17-Jährige stieg aus und zwang die Jüngeren, ins Auto zu steigen, indem er ihnen eine Gaspistole zeigte, die er im Hosenbund stecken hatte.

Waffe an die Stirn gesetzt  

Der Versuch, mit der Bankomatkarte eines der beiden 16-Jährigen zu Bargeld zu kommen, scheiterte, weil die Karte defekt war. Also mussten sich die 16-Jährigen auf die Gehsteigkante setzen. Der 17-Jährige setzte dem kleineren der beiden die Waffe an die Stirn und bemerkte zu dessen Freund: "Willst du wirklich, dass ich ihn abknalle?" Darauf hin leerten die naturgemäß eingeschüchterten Burschen ihre Taschen und übergaben dem bewaffneten Räuber ein iPhone 5 sowie ein Tablet.

"Es waren eh keine Kugeln drin", wiegelte der 17-Jährige vor Gericht ab. Außerdem habe er "geglaubt, dass die eigentlich mehr Angst haben", gab er zu Protokoll. Die zwei Jahre unbedingt für den 17-Jährigen sind bereits rechtskräftig. Ein gleichaltriger Freund, der ihm bei dem Raub zur Seite gestanden war, erhielt acht Monate, davon zwei unbedingt. Der 18 Jahre alte Fahrer des Pkw fasste als Beitragstäter ein Jahr auf Bewährung aus. Auch diese Entscheidungen sind rechtskräftig.

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