Welt

Über 830 Tote nach Erdbeben und Tsunami

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Die Zahl der Opfer des verheerenden Erdbebens vor der Küste der indonesischen Insel Sulawesi steigt: Inzwischen berichten die Behörden von über 800 Toten.

Bei zwei Erdbeben und einem Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi am Freitag sind über 830 Menschen ums Leben gekommen. Das teilt die zuständige Katastrophenschutzbehörde am Sonntagmorgen mit. Zuerst war von 48 Toten und danach von knapp 400 Todesopfern die Rede gewesen.

Spitäler konnten nur mit Mühe die Hunderten Verletzten versorgen, nachdem Wellen mit einer Höhe von 1,50 Metern die Teile der Stadt verwüstet hatten. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete von Dutzenden Leichen in den Strassen von Palu.

Laut Katastrophenschutz gehen die meisten Toten auf das heftigere der beiden Erdbeben zurück, das mit einer Stärke von 7,4 am Freitagabend (Ortszeit) Sulawesi erschütterte. Zuvor hatte es schon ein Beben der Stärke 5,9 gegeben. Das Zentrum des zweiten Bebens lag in rund zehn Kilometern Tiefe, etwa 80 Kilometer nördlich von Palu.

Flutwelle lässt Häuser einstürzen

Der zweite Erdstoß löste eine Flutwelle aus, die über die Küste der Inselhauptstadt Palu hereinbrach. Viele Menschen gerieten in Panik. Videoaufnahmen zeigten, wie das Wasser in der 350.000-Einwohner-Stadt zahlreiche Gebäude zum Einsturz brachte und auch eine große Moschee überschwemmte.

Bereits das vorausgegangene Beben hatte viele Häuser einstürzen lassen, Bewohner flüchteten ins Freie. "Ich bin einfach gerannt, als ich die Wellen auf die Häuser an der Küste treffen sah", sagte ein Einwohner.

Flughafen geschlossen

Andere Orte an der Küste Sulawesis, einer der grössten indonesischen Inseln, sind ebenfalls betroffen. Der Flughafen von Palu wurde geschlossen. Nur Helikopter dürfen landen.

Indonesien – mit mehr als 260 Millionen Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Staaten – liegt auf dem Pazifischen Feuerring, einer geologisch sehr aktiven Zone. Dort bebt die Erde immer wieder. Bei mehreren Erdstössen auf der bei Touristen beliebten Insel Lombok – der Nachbarinsel von Bali – kamen im Sommer mehr als 500 Menschen ums Leben. Auch Vulkanausbrüche sind in Indonesien keine Seltenheit. (roy/afp)