Wirtschaft

Uber-Gründer tritt nach Sex-Skandal zurück

Travis Kalanick wirft hin: Unter massiven Druck der Investoren hat der Mitbegründer des Fahrdienst-Vermittlers Uber seinen Chef-Posten geräumt.

Heute Redaktion
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Uber-CEO Travis Kalanick gibt seinen Chef-Posten auf.
Uber-CEO Travis Kalanick gibt seinen Chef-Posten auf.
Bild: Reuters

Uber-Chef Travis Kalanick hat unter Druck von Investoren die Spitzenposition bei dem Fahrdienst-Vermittler aufgegeben. Der Mitgründer wolle aber weiterhin im Verwaltungsrat bleiben, berichtet die "New York Times". Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

Zuvor hatten führende Anteilseigner von Uber einen sofortigen Rückzug Kalanicks und einen Neuanfang gefordert. Kalanick nahm kürzlich eine unbefristete Auszeit, nachdem im zug einer Prüfung von Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung bei Uber beschlossen wurde, seine Vollmachten zu beschneiden.

Das wegen seiner aggressiven Firmenkultur und Wachstumsstrategie berüchtigte Unternehmen musste eine tiefgreifende Untersuchung einleiten, nachdem eine ehemalige Software-Entwicklerin von sexuellen Belästigungen berichtete, die trotz Beschwerden folgenlos geblieben seien. Die Ermittlungen wurden vom ehemaligen Justizminister Holder geleitet, der heute bei einer Anwaltskanzlei arbeitet. In einem ersten Schritt waren rund 20 Mitarbeiter entlassen worden.

Laut Medienberichten wurde in dem Untersuchungsbericht auch vorgeschlagen, Kalanick sollte einen Teil seiner Vollmachten an andere Topmanager abgeben. "Die ultimative Verantwortung dafür, wo wir stehen und wie wir dort angekommen sind, liegt auf meinen Schultern", schrieb Kalanick in seiner E-Mail. Er wolle an einem "Uber 2.0" arbeiten und dafür sei aber ein "Travis 2.0" nötig.

Kalanick gilt als treibende Kraft hinter der aggressiven weltweiten Expansion des Start-Ups. Zugleich wurde aber auch kritisiert, dass er bei Uber eine Kultur geschaffen habe, bei der Leistung und Erfolg wichtiger als alles andere seien. Kalanick musste sich in den vergangenen Monaten bereits rechtfertigen, nachdem ein Video veröffentlicht wurde, in dem er hitzig mit einem Uber-Fahrer diskutierte. Er versprach danach, künftig erwachsener zu agieren und in den vergangenen Monaten wurde nach einer starken Nummer zwei für ihn gesucht.

(Red)

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