Österreich

Überfall auf Imbiss-Stube: "War nur eine Mutprobe"

Heute Redaktion
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Geldnot war wohl nicht das Motiv: Die beiden Burschen (18,20) kommen aus wohlbehüteten Elternhäusern, erschienen auch am Mittwoch vor Gericht gepflegt im Anzug, gaben sich höflich. Und doch müssen sie sich wegen eines bewaffneten Raubüberfalls auf mehrere Monate Gefängnis einstellen.

Schon zwei Tage vor dem Überfall am 5. März hatten der Rauchfangkehrer-Lehrling (damals 17) und sein Freund, ein angehender Elektriker, die Imbiss-Stube in Klosterneuburg ausspioniert, sich dort zur Tarnung einen Eistee gekauft. Am 5. März dann der Überfall: Zuerst wurde das Kabel der Überwachungskamera durchtrennt, dann zog sich das Duo aus dem Bezirk Korneuburg Mützen ins Gesicht, drängte die flüchtende Verkäuferin (66) ins Lokal zurück und bedrohte sie laut Staatsanwältin Gudrun Bischof mit einer Softgun. Die Verkäuferin wusste nicht, dass es keine echte Waffe war, hatte Todesangst. Nachdem das Duo die Beute - 518 Euro und Zigaretten - einkassiert hatte, fesselte es die Frau mit Kabelbindern an den Tisch.
Es tut uns verdammt leid, beteuerten die Unternehmerkinder jetzt am Landesgericht Korneuburg. Es war eine Art Mutprobe, ergänzte ihr Verteidiger. Für den heute 18-jährigen Täter setzte es 18 Monate Haft (15 Monate bedingt). Sein Freund fasste zwei Jahre aus (19 Monate bedingt). Ihm hatten bis zu 10 Jahre Haft gedroht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.