Österreich

Übergriff auf Psychiatrie-Patientin (13) in Wien

Heute Redaktion
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Das Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe in Wien
Das Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe in Wien
Bild: picturedesk.com

Ein erwachsener Patient des Otto-Wagner-Spitals soll am 12. Juni einen gewaltsamen Übergriff auf eine 13-jährige Psychiatrie-Patientin verübt haben.

Die Wiener Polizei ermittelt derzeit wegen eines gewaltsamen Übergriffs auf eine 13-jährige Psychiatrie-Patientin im Otto-Wagner-Spital auf der Baumgartner Höhe. Ein erwachsener Patient wird derzeit beschuldigt, wie der Krankenanstaltenverbund (KAV) gegenüber dem "Kurier" bestätigt.

"Der KAV-Vorstand setzt alles daran, um diesen Vorfall restlos aufzuklären und hat daher umgehend eine Prüfung durch die Interne Revision angeordnet, deren Ergebnisse noch diese Woche vorliegen werden", betont eine Sprecherin des Spitalsträgers. Nähere Einzelheiten wollte der KAV aber in Hinblick auf die laufenden Ermittlungen aber nicht bekanntgeben.

Kritik an gemeinsamer Unterbringung

Dass eine Minderjährige überhaupt auf einer Erwachsenen-Station untergebracht und betreut wurde, sorgt für Kritik. Der KAV verweist auf eine akute Ausnahmesituation wegen eines Engpasses auf Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilungen. In so einem Fall müsse der KAV einspringen und betreffende Patienten aufnehmen.

"Dass es überhaupt soweit kommt, liegt an einem Strukturproblem, das seit vielen Jahren nicht gelöst ist", kritisiert ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec gegenüber dem "Kurier". "Es gibt einfach zu wenige Psychiatrie-Betten für Kinder und Jugendliche." Diese auf Erwachsenen-Stationen unterzubringen sei falsch, weil sie völlig andere Bedürfnisse haben.

"Der Ausbau der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung wird intensiv vorangetrieben", versichert die KAV-Sprecherin. Wie häufig minderjährige Psychiatrie-Patienten auf Erwachsenen-Stationen versorgt werden, könne man nicht beantworten. (red)