Österreich

Übersetzer fehlte: Prozess gegen Susi M. vertagt

Heute Redaktion
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Das Bangen in Indonesien geht für Susanne M. (29) weiter. Am Mittwoch stand die Niederösterreicherin, die im November mit drei Kilo Crystal Meth im Koffer erwischt worden ist, vor Gericht. Doch weil der Dolmetscher nicht erschien, musste der Prozess, der mit einem Todesurteil enden könnte, vertagt werden.

, vor Gericht. Doch weil der Dolmetscher nicht erschien, musste der Prozess, der mit einem Todesurteil enden könnte, vertagt werden.

Wie Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums, mitteilte, waren zwar alle Prozessbeteiligten anwesend, nur ein Dolmetscher stand nicht zur Verfügung. Somit konnte nicht einmal die Anklage verlesen werden. Ein neuer Verhandlungstermin wurde laut Weiss auf den 26. März um 10.00 Uhr angesetzt.

Dem Vernehmen nach wird die junge Niederösterreicherin nämlich nicht nur des Drogenschmuggels, sondern auch des Rauschgiftkonsums beschuldigt. Die Hip-Hop- Tänzerin aus Baden sitzt sie in einer Todeszelle in Jakarta. Indonesien ist bekannt für strikte Antidrogenpolitik und gnadenlose Strafen.

Die wilde Geschichte

Weil sie Spenden für ein Waisenhaus in Afrika sammelte, kam Susanne (Künstlername: Young Bebe) auf Facebook mit einem "Mike" in Kontakt. Der lud sie in den Senegal ein und engagierte sie für eine Tanz- Tour in Indonesien: "Susis Lebenstraum", erzählen ihre Mutter Ingeborg und Stiefvater Peter, "sie ist voller Freude abgereist."

Bloß: Mike schenkte seinem "Star" einen neuen Koffer – und im doppelten Boden war Crystal Meth um 300.000 Euro versteckt. Naivität ist nicht kriminell. Botschafter Andreas Krabaczek hat der Angeklagten deshalb den besten Verteidiger besorgt: den Präsidenten der Anwaltskammer Jakartas.