Österreich

"FPÖ nimmt Kindern ihre Rechte weg"

Heute Redaktion
13.09.2021, 19:12

Die "Aktion kritischer SchülerInnen" zeigt sich empört über Maßnahmen, die die FPÖ treffen will. Mit einem "Wertekodex" würde soziale Ungerechtigkeit an Schulen gefördert werden.

Am Donnerstag präsentierte die FPÖ Niederösterreich ihre Forderungen für einen verbindlichen "Wertekodex" für Schulen. Der geschäftsführende Landesobmann Udo Landbauer erachtet dies als sinnvoll, da neben sprachlichen Problemen auch Gewalt und Mobbing an Schulen zunehme und österreichische Kinder so in ihrem Lernfortschritt beeinträchtigt würden.

AKS-Bundesvorsitzende Sara Velic: "Was mit diesem Kodex impliziert wird, ist erstens die Annahme, dass Gewalt an Schulen nur von sogenannten "nicht-österreichischen" Kindern ausgeht, und zweitens, dass eine Bestrafung im Gegensatz zu allen anderen Maßnahmen am pädagogisch wertvollsten ist. Das ist nicht nur auf einer Ebene problematisch."

Sozialstunden und Streichung der Familienbeihilfe

Der "Wertekodex" würde auf drei Säulen basieren: "Respekt und Gleichberechtigung nach österreichischem Standard", "Tradition und Werte", sowie "Sicherheit und Hausverstand". Dieser würde aber nicht nur für Schüler gelten. Auch die Eltern würde man in die Pflicht nehmen. Sie müssten die Regeln auch vor Schulbeginn unterzeichnen.

Wird der "Wertekodex" nicht eingehalten, folgen Sanktionierungen. Konkret würde man die Familienbeihilfe staffelweise reduzieren. In letzter Konsequenz streiche man diese komplett. Für Schüler ab dem 14. Lebensjahr werden auch Sozialstunden gefordert.

"Familien, die sowieso schon wenig Geld haben, werden damit unter Druck gesetzt. Soziale Förderungen sind Teil des Sozialrechts und so werden den Kindern und ihren Familien dieses Recht schlicht und ergreifend genommen", meint Sanea Hertlein, AKS-Vorsitzende aus Niederösterreich.

(slo/red)

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