Fussball
Über 1.000 Jahre Haft in der Fenerbahce-Affäre
In der sogenannten Fenerbahce-Affäre sind am Freitag mehrere Angeklagte zu über tausendjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden.
Der ehemalige Polizeichef Nazmi Ardic wurde wegen Verschwörung und Fälschung von Dokumenten zu 2.170 Jahren Gefängnis verurteilt. Hidayet Karaca, der ehemalige Boss der bereits geschlossenen Samanyolu-Mediengruppe, erhielt eine Gefängnisstrafe von 1.406 Jahren.
Die Fenerbahce-Affäre war 2016 wieder ins Rollen gekommen. Vor mittlerweile zehn Jahren war der einstige Klub-Boss Aziz Yildirim zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden, nachdem ihm Spielabsprachen und Wettbetrug vorgeworfen worden waren. Diese Vorwürfe hatte der damalige Fenerbahce-Boss stets bestritten, stattdessen eine Verschwörung gegen den Istanbuler Klub vermutet.
Ermittlungen wieder aufgenommen
2016 wurden dann Ermittlungen gegen die nun Verurteilten aufgenommen. Diese sollen demnach der Bewegung rund um den Prediger Fetullah Gülen angehören, den Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan für den Putschversuch 2016 verantwortlich macht. Die Richter und Ankläger des Prozesses vor zehn Jahren haben mittlerweile die Türkei verlassen.
Ali Koc, aktuell der Vorsitzende des türkischen Traditionsklubs, sah sich durch die Urteile darin bestätigt, dass sein Verein das Opfer einer Verschwörung des Gülen-Netzwerks gewesen sei.