Wien

Über 1000 neue Fälle in Wien – wann wirkt der Lockdown?

Trotz Lockdowns bleibt die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in der Bundeshauptstadt auf einem hohen Niveau. Bringt die "Osterruhe" in Wien nichts?

Jochen Dobnik
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Coronatest, Wien, Corona
Coronatest, Wien, Corona
ALEX HALADA / picturedesk.com

Seit 1. April gilt im Osten Österreichs die "Osterruhe". Die meisten Geschäfte und Gaststätten haben geschlossen, die Ausgangssperre gilt rund um die Uhr, mancherorts sogar eine FFP2-Maskenpflicht im Freien. Doch ein Blick auf die aktuellen Corona-Zahlen ernüchtert - denn trotz Lockdowns bleibt die Anzahl der Corona-Neuinfektionen in Wien auf einem hohen Niveau.

Maßnahmen wirken zeitverzögert

Die Gesundheitsbehörde Wien und der medizinische Krisenstab der Stadt Wien haben mit Stand Donnerstag, 8. April 2021, in Wien seit Beginn der Pandemie 122.015 positive Testungen bekannt gegeben. Damit steigt die Zahl der Infektionen in den jüngsten 24 Stunden um 1.023 Fälle.

Zum Vergleich: Zum Start der "Osterruhe" am 1. April verzeichnete man 1.038, in der Woche davor 1.008 neue Fälle. Optimisten könnten nun meinen, dass die Zahlen nicht, wie von manchen erwartet, exponentiell steigen - Pessimisten, dass der Lockdown offenbar keine Wirkung bringt. Realistisch gesehen dauert es wohl bis zu zwei Wochen, bis die verschärften Maßnahmen gegen eine rasante Ausbreitung der Pandemie wirken.

Die Maßnahmen wirkten stets zeitverzögert: zuerst mit weniger Neuinfektionen nach mindestens zwölf Tagen, dann mit weniger Hospitalisierungen und weniger belegten Intensivbetten. Mittlerweile ist man an Tag 8 der "Osterruhe" angelangt, die nächste Woche werde also zeigen, wie groß deren Effekt ist.