Wirtschaft

Über 2.400 Euro Gehalt – doch niemand will diese Jobs

Noch nie bot der heimische Arbeitsmarkt so viel Auswahl wie im Jahr 2022. Die Zahl der offenen Stellen in Österreich erreichte einen neuen Rekordwert.

2022 gab es in Österreich so viele offene Stellen wie noch nie.
2022 gab es in Österreich so viele offene Stellen wie noch nie.
Daniel Schreiner

Heimische Unternehmen meldeten vergangenes Jahr um 41,4 Prozent mehr freie Arbeitsplätze als 2021 und um 6,1 Prozent mehr als im Vor-Pandemiejahr 2019. Dies zeigen nun Zahlen der Statistik Austria, die am Freitag publik geworden sind.

206.500 offene Stellen

2022 gab es in ganz Österreich 206.500 offene Stellen – neuer Rekord. Im Jahresverlauf erreichte das Stellenangebot seinen Höchststand im dritten Quartal mit 218.100 freien Jobs. Im ersten Quartal wurden 202.700, im zweiten Quartal 206.300 und im vierten Quartal 198.800 offene Stellen verzeichnet. Deutlich gestiegen ist die Quote an offenen Stellen, also der Anteil der offenen an allen besetzten und vakanten Posten. Sie lag durchschnittlich bei 4,8 Prozent und damit um 1,2 Prozentpunkte höher als 2021.

Im Jahr 2022 gab es so viele offene Stellen wie noch nie.
Im Jahr 2022 gab es so viele offene Stellen wie noch nie.
APA-Grafik / picturedesk.com

Dienstleistungen suchen nach Mitarbeitern

Zuwächse gab es in allen Wirtschaftszweige, doch vor allem der Dienstleistungssektor sucht händeringend nach Mitarbeitern (123.800 offene Stellen, +44,9 Prozent gegenüber 2021). Im Produktionsbereich gab es einen 30,5-prozentigen Zuwachs – 52.500 freie Stellen. Besonders häufig wurden Personen für Dienstleistungsberufe sowie Verkäuferinnen und Verkäufer (21,8 Prozent der offenen Stellen) gesucht. Stark nachgefragt waren am Arbeitsmarkt auch Handwerks- und damit verwandte Berufe (19,5 Prozent).

Mehr als ein Drittel bietet mindestens 2.400 €

Die überwiegende Zahl an angebotenen Jobs war mit 83,5 Prozent in Vollzeit ausgeschrieben. Für mehr als ein Drittel aller offenen Stellen winkte dabei ein monatliches Bruttogehalt von mindestens 2.400 Euro, bei einem weiteren Drittel lag die Spanne zwischen 1,700 und 2.400 Euro. Bei 40,5 Prozent der Plätze wurde von den Unternehmen nur ein Pflichtschulabschluss bzw. keine schulische Mindestqualität verlangt, 32,2 Prozent forderten einen Lehrabschluss. Für weitere 11,1 Prozent war eine Matura und bei 10,3 Prozent ein darüber hinausgehender Abschluss erforderlich.

Stellen bleiben länger ausgeschrieben

Auf eine zunehmend angespannte Lage am Arbeitsmarkt deutet die Suchdauer hin, die sich gegenüber den Vorjahren spürbar verlängerte. So blieben im Jahr 2019 durchschnittlich noch rund 22 Prozent und 2021 gut 21 Prozent der Stellen weniger als einen Monat ausgeschrieben,. Im vergangenen Jahr traf dies nurmehr auf circa 12 Prozent zu. Bei 16,7 Prozent der Jobs belief sich 2022 die Suchdauer auf mehr als 6 Monate, das ist ein höherer Wert als 2021 und 2019.

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