Niederösterreich

Über 63.000 Feuerwehr-Einsätze, aber kaum Übungen

Das Coronavirus stellte die nö. Feuerwehren im Vorjahr auf die Probe. Sie mussten zu 63.235 Einsätzen ausrücken, Übungen blieben aber auf der Strecke.

Erich Wessely
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Zogen Bilanz über das Jahr 2020 der Freiwilligen Feuerwehren in NÖ (v.l.): LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar
Zogen Bilanz über das Jahr 2020 der Freiwilligen Feuerwehren in NÖ (v.l.): LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar
NLK/Burchhart

Corona hat Niederösterreichs Feuerwehren im Vorjahr auf eine harte Probe gestellt. Verzeichnet wurden mit 63.235 Einsätzen zwar ähnlich viele wie 2019, ein deutliches Minus stand allerdings aufgrund von Covid-19 bei den Übungen und den durchgeführten Ausbildungen. Dennoch seien die Helfer "auch in Pandemie-Zeiten schlagkräftig" geblieben, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

"Wichtiger Teil des Krisenteams"

Vor allem hätten sich die Einsatzkräfte auch als "wichtiger Teil des Krisenteams" bewährt, sagte Mikl-Leitner. Bei den beiden bisher im Bundesland durchgeführten Massentests und aktuell bei den kostenlosen Corona-Untersuchungen in mehr als 250 Gemeinden sei es die Freiwillige Feuerwehr, die "unterstützt, anpackt und hier auch Verantwortung trägt".

LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) betonte außerdem die "hohe Disziplin" der Helfer in Hinblick auf Covid-19. Es sei in den Reihen der Feuerwehr bisher kein Cluster aufgepoppt, die Einsatzbereitschaft sei "immer gegeben" gewesen. Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner verwies in diesem Zusammenhang auf 3.500 unter den Mitgliedern durchgeführte Tests.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
NLK/Burchhart

Deutlich mehr Hochwasser-Einsätze

Abseits von Corona waren die Helfer vor allem bei Bränden und klimabedingten Einsätzen an Ort und Stelle. Signifikante Anstiege wurden im Vergleich zu 2019 unter anderem bei Anforderungen wegen Hochwassers (plus 532 Prozent), in Flammen stehenden landwirtschaftlichen Objekten (plus 180 Prozent) und Waldbränden (plus 120 Prozent) verzeichnet.

Insgesamt wurden bei 63.235 Einsätzen rund acht Millionen Freiwilligenstunden geleistet. Gerufen wurden die Helfer u.a. 5.972 Mal bei Bränden, 44.055 Anforderungen waren technischer Natur. Zudem wurden 7.994 Mal Brandsicherheitswachen durchgeführt.

Zwischenmenschliche Faktor hat gelitten

Corona-bedingt gelitten hat der zwischenmenschliche Faktor. Dies liege unter anderem daran, dass im Vergleich mit dem Jahr davor um 72 Prozent weniger Übungen durchgeführt worden seien und es darüber hinaus zu einem "massiven Einbruch an Ausbildungen" gekommen sei, führte Fahrafellner ins Treffen. "Die Bindung zur Freiwilligen Feuerwehr kommt langsam abhanden. Ich verspüre eine leichte Entfremdung der Freiwilligen zur Feuerwehrarbeit", ortete der Kommandant einen Trend, dem entgegengewirkt werden müsse.

Diskussion um Impfplan

Eher gelassen sah Fahrafellner jüngst aufgekommenen Diskussionen um die Stellung der Feuerwehren im nationalen Covid-19-Impfplan. Die Koordination liege in den Händen der Bundesländer und seitens der Landespolitik gebe es die klare Zusage, "dass die Freiwillige Feuerwehr in Phase zwei bei der Impfung dabei ist".

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