23 Prozent der Frauen in Österreich gehen derzeit mit Übergewicht oder Fettleibigkeit (Adipositas) in eine Schwangerschaft – Tendenz steigend. Das ist nicht nur für die Mutter ungesund, sondern hat auch Auswirkungen auf das Kind, erklärt die Medizinerin Regina Ensenauer von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Ö1 Morgenjournal. Sie und ihr Team haben in einer Langzeitstudie die Auswirkungen von Übergewicht auf Schwangerschaften untersucht.
Da der Fötus von der Ernährung der Mutter abhängig ist, nimmt er seine Bausteine aus ihrem Stoffwechsel. Sind die Bausteine von schlechter Qualität, komme das Kind mit einer "wackeligeren Bausubstanz" auf die Welt, so die Studienautorin.
Ist die Schwangere fettleibig, ist das ein größerer Risikofaktor für spätere Erkrankungen als genetische Vorbelastung. Besonders bei einem mütterlichen BMI von über 30 entwickeln sich manche Organe schlechter, was das Risiko für Krankheiten erhöht. Etwa die Bauchspeicheldrüse, womit das Risiko für Diabetes steigt. Aber auch die Vernetzung von Hirnstrukturen, die Leber und der Muskelaufbau seien betroffen, heißt es.
Ist eine Schwangerschaft geplant, sollten Frauen mit Mehrgewicht bereits vor dem Eintreten den Lebensstil ändern – für eine gesunde Schwangerschaft und ein gesundes Kind. Aber auch nach der Geburt könne man die "ungünstige Ausgangslage" des Kindes mit langem Stillen, richtiger Ernährung und Bewegung noch ausgleichen, so Ensenauer.