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LASK-Rekordknipser: "Vergleich mit Haaland zu früh"

Marin Ljubicic knackt den Haaland-Rekord! LASK-Kollege Thomas Goiginger im "Heute"-Talk über den Shootingstar und das Topspiel gegen Rapid am Sonntag.

Sebastian Klein
Thomas Goiginger jubelt mit Shootingstar Marin Ljubicic.
Thomas Goiginger jubelt mit Shootingstar Marin Ljubicic.
Gepa

"Heute": Tabellenführer, neun Tore in den ersten drei Ligaspielen wie hört sich das an?

Goiginger: Ja des hört sich natürlich gut an, aber es sind wie du gesagt hast erst drei Spiele gespielt und wir müssen schon noch ruhig bleiben und die Leistungen, die wir bis jetzt gebracht haben, auch über einen längeren Zeitraum bestätigen. Das ist das Wichtigste. Das wir nach drei Spielen Tabellenführer sind ist natürlich eine schöne Momentaufnahme, aber bringt uns jetzt nicht viel weiter.

Wie beurteilst du die bisherigen Leistungen?

Goiginger: Ja es waren natürlich immer Steigerungen da. Natürlich waren auch Phasen dabei, vor allem gegen die Austria, wo wir nicht zu 100 Prozent performt haben und das was wir wollten nicht auf den Platz gebracht haben. Aber natürlich geht die Kurve nach oben und an diese Leistungen müssen wir in den nächsten Wochen dranbleiben. Das ist glaube ich das Wichtigste. Wir haben bis jetzt sieben Punkte, mit denen sind wir zufrieden, aber die Saison ist noch sehr lange und da müssen wir schauen das wir da weiterhin dranbleiben.

Das ganze letzte Jahr war die Offensive ein großes Thema. Wie würdest du es begründen, dass es gleich zum Saisonstart so „flutscht“ und dass ihr im Schnitt drei Tore pro Ligaspiel erzielt?

Goiginger: Wir harmonieren vorne sehr gut. Wir haben auch sehr gute Spieler dazubekommen und sind bisher von Verletzungen verschont geblieben. In der letzten Saison hatten wir sehr viele Verletzungen und das Werkl hat nie wirklich zu laufen begonnen. Wir wollten jetzt am Anfang schauen, dass wir gleich gut reinkommen. Überragend, dass Marin gleich am Anfang so performt hat. Auch wir als ganzes Team haben offensiv sehr gut gespielt. Das wir da vorne die Tore machen ist natürlich super für uns. Da müssen wir jetzt dranbleiben und das auch in den nächsten spielen bestätigen.

Mit Marin hast du das perfekte Stichwort geliefert. Der ist natürlich grad in aller Munde. Du als Sturmpartner hast ihm auch das ein oder andere Tor aufgelegt, siehst ihn tagtäglich im Training. Wie kann man dieses Talent am besten beschreiben?

Goiginger: Ja er ist sehr bodenständig und will sich immer weiterentwickeln. Er hat derzeit einen unglaublichen Lauf und wir sind froh darüber. Man muss aber auch bedenken, dass eine andere Phase vielleicht auch kommen wird, und da müssen wir ihn genauso unterstützen. Er macht alles für das Team und zahlt das derzeit mit Toren zurück. Für uns ist es super, wenn wir vorne wen drinnen haben, der so einen Lauf hat und so viele Tore in den letzten Spielen gemacht hat. Er macht es bis jetzt sehr sehr gut, aber er ist auch erst 20 Jahre und man muss ihm auch die Zeit geben, dass er diese Leistung über einen längeren Zeitraum zeigen kann. Die Zeit werden wir ihm auch geben und unterstützen ihn als Team, dass er dort weitermachen kann, wo er jetzt aufgehört hat.

Er hat in diesen ersten vier Spielen den Torrekord von Haaland zerschmettert. Haaland hat in den ersten vier Spielen sieben Tore gemacht, Ljubicic neun. Traust du ihm eine solche Karriere auch zu?

Goiginger: Ja zutrauen auf alle Fälle. Aber es sind bis jetzt mit dem Cup erst vier Spiele gespielt worden und solche Vergleiche so früh immer ein bisschen unpassend. Er muss schauen, dass er das über einen längeren Zeitraum zeigt. Ich will ihn nicht mit irgendwas vergleichen. Er macht seine Sache jetzt richtig gut aber es sind noch viele Spieltage zu spielen und ich hoffe, dass er so weiter macht.

Du hast die Transfers angesprochen. Es hat sich einiges verändert. Wie beurteilst du den Kader? Und wo würdest du euch in der Liga einordnen?

Goiginger: Wir haben viele Neuzugänge und auch viele Abgänge gehabt. Wir sind derzeit noch in einer gewissen Findungsphase und das primäre Ziel ist es heuer wieder in die Meistergruppe zu kommen. Das ist unser Hauptziel. Wenn wir das geschafft haben, können wir uns neue Ziele setzen. Jetzt ist wichtig nicht zu weit in die Zukunft zu schauen, sondern step by step. Das hat uns in der Vergangenheit ausgemacht und das haben wir dann ein bisschen verloren. Das ist ganz wichtig, dass wir wieder zurückkommen und Woche für Woche uns so gut wie möglich zu präsentieren. Nach denn 22 Wochen können wir gern nochmal über neue Ziele reden.

Nächste Spiel ist Erster gegen Zweiter. Der Gegner heißt Rapid. Das hat sich in den letzten Jahren sehr hochgeschaukelt. Dieses Duell ist ja fast schon ein Derby geworden. Wie ist das Gefühl als Spieler vor so einem Match?

Goiginger: Gegen Rapid sind es sehr spezielle Spiele und wir freuen uns, dass wir daheim vor ausverkauftem Haus spielen können.  Wir wollen unsere Leistung bestätigen und das, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat auf den Platz bringen. Wir wollen gar nicht zu viel auf den Gegner schauen, sondern auf uns selbst und ich hoffe, dass das dann für uns positiv ist. Natürlich sind Spiele gegen Rapid sehr speziell und haben einen sehr großen Reiz. In der Vergangenheit waren in diesen Spielen sehr viele Emotionen und auf das freue ich mich.

Der letzte Sieg gegen Rapid ist fast genau drei Jahre her. Wie erklärst du die negative Bilanz in den letzten Duellen?

Goiginger: Wir wissen, dass die Bilanz nicht positiv ist. Wir schauen, dass wir am Sonntag ein positives Ergebnis einfahren. Stojkovic und der Trainer machen ihre Arbeit bis jetzt sehr gut. Daher hoffe ich, dass wir am Sonntag ein positives Ergebnis einfahren. Wir wollen diese negative Bilanz gegen Rapid geradebiegen.

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    Gepa

    Warum habt euch ihr gegen Rapid so schwergetan?

    Goiginger:  Es waren immer enge Spiele, aber das Momentum war nie auf unserer Seite. Rapid hat das gegen uns immer sehr gut gemacht. Von dem her müssen wir einfach schauen, die letzten Prozente auf unsere Seite zu ziehen und das Pendel zu uns ausschlägt.

    Du hast gesagt, dass Kühbauer seine Arbeit sehr gut macht. Im Vorfeld wurde sehr viel darüber gesprochen, dass das jetzt ein ganz anderer LASK sei, da er vor allem für Kompaktheit und Defensive steht. Die letzten Spiele scheinen das zu widerlegen. Wie erlebst du ihn – würdest du ihn als Defensivtrainer bezeichnen?

    Goiginger: Er lebt Fußball jeden Tag und zu 100%. Er will das Team als Ganzes Weiterbringen. Ob das jetzt defensiv oder offensiv ist, kann man gar nicht so sagen. Wir arbeiten trotzdem noch nach unseren Prinzipien gegen den Ball. Defensiv oder Offensivtrainer wird meist nur von Außenstehenden eingebracht. Wir als Spieler versuchen gegen und mit dem Ball unsere Aufgaben zu erledigen. Er gibt uns gute Lösungen mit auf den Weg und er lebt Fußball zu 100%. Das merkt man auch als Spieler.

    In den letzten Jahren musstet ihr euch immer umstellen. Glasner, Ismael, Thalhammer, Wieland, jetzt Kühbauer. Kommt jetzt wieder Kontinuität rein?

    Goiginger: Das letzte Jahr war für uns auch nicht zufriedenstellend. Wir mussten uns auch erst wieder als Einheit formen und wieder einem klaren Ziel nachgehen. Durch die internationalen Spiele und allen drei Tagen ein Spiel, hast du nicht die Zeit viele Sachen zu ändern. International war die Saison ganz ok. National war sie dafür wenig berauschend. Das wissen wir selber auch und darum hat es auch Veränderungen gegeben. Wir müssen jetzt diese Änderungen umsetzen und unser Ziel als Spieler ist es wieder erfolgreich zu sein. Mit den ersten vier Spielen ist uns das ganz gut geglückt. Wir wollen dranbleiben. Aber klar es war in den letzten eineinhalb Jahren nicht mehr so flüssig. Es waren immer wieder Sachen dabei, die nicht positiv waren. Wir haben es als Team nicht geschafft den Turnaround zu schaffen.

    Ich habe ein bissl rausgehört, dass es in dieser Saison ein Vorteil sein kann, nicht international dabei zu sein …

    Goiginger: Wir haben das selber vermasselt. Wir wollten gerne im Europacup dabei sein aber habe uns das selbst zuzuschreiben. Wir müssen das in dieser Saison wieder besser machen, um nächste Saison wieder im Europa-Cup zu spielen. Unser Ziel ist es in die Meistergruppe zu kommen und dadurch wieder europäisch spielen zu können. Das ist von jedem Spieler das Ziel. Man muss das Beste daraus machen. Das war in der Vergangenheit. Wir leben im Hier und Jetzt und jetzt geht’s in der neuen Saison weiter. Wir können das geradebiegen, was wir in der letzten Saison vermasselt haben.

    Das Transferfenster ist noch offen. Mit wieviel Veränderung ist noch zu rechnen. Der Hong-Abschied kam relativ überraschend. Machst du dir Sorgen, dass aus der gut harmonierenden Offensive noch der ein oder andere den Verein verlassen könnte?

    Goiginger: Ich muss ehrlich sagen ich bin Spieler und meine Aufgabe ist mit den Spielern, die jetzt da sind und mit denen ich am Platz stehe zusammenzuarbeiten. Die Transfers sind Aufgabe unseres Sportdirektors. Dementsprechend bin ich da nicht der richtige Ansprechpartner.

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