Müssen Marko Arnautovic und Co. schon im Viertelfinale wieder gegen die Niederlande ran?
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Am Mittwoch wurden die Rechenschieber hin und hergeschoben. Die Türkei sicherte sich mit einem hart umkämpften 2:1-Erfolg gegen Tschechien Platz zwei in der Gruppe F und ist damit Österreichs Gegner im Achtelfinale am Dienstag in Leipzig (21 Uhr). Bei einem möglichen Aufstieg würde es dann im Viertelfinale gegen den Sieger des Duells Rumänien, dem Sieger der Gruppe E, gegen die Niederlande gehen.
Wieder die Niederlande? Wieder Holland? Das fragten sich einige rot-weiß-rote Fußball-Fans jedenfalls erstaunt. Schließlich waren Rot-Weiß-Rot und die "Elftal" bereits Gruppengegner, sicherte sich Österreich erst mit einem 3:2-Erfolg gegen Holland am letzten Spieltag den Gruppensieg. Und schon in der Runde der letzten acht könnte es das Wiedersehen geben.
Patrick Wimmer: Der Wolfsburg-Legionär machte über den linken Flügel viel Tempo, sah jedoch früh die gelbe Karte und ist im Achtelfinale gesperrt, stand nach einem weiteren Tackling knapp vor der Ampelkarte.
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Marko Arnautovic: Kämpfte, schirmte ab, verteilte Bälle, ging an vorderster Front im Pressing voran. Der Kapitän gab dem ÖFB-Team erneut viel Kraft. Einziges Manko: Bei der Top-Chance in Halbzeit eins verpasste er seinen zweiten Turniertreffer.
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Österreich schlägt Holland 3:2, sichert sich den Gruppensieg. Die ÖFB-Stars in der Einzelkritik.
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Patrick Pentz: Strahlte Sicherheit aus, war bei den Gegentoren durch Gakpo und Depay machtlos.
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Stefan Posch: Spulte wichtige Kilometer ab, war knallhart in den Zweikämpfen. Über die Flügel blieb Holland auch dank ihm zumeist blass.
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Philipp Lienhart: Wie gegen Polen (3:1) von Beginn an in der Innenverteidigung, wieder in einer komplett neuen Formation. Machte seine Aufgabe mit kompromisslosen Tacklings und 95 Prozent erfolgreicher Pässe gut.
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Maximilian Wöber: Gegen Frankreich zum Auftakt (0:1) durch sein Eigentor der große Unglücksrabe. Gegen die Niederlande hellwach und ein wichtiger Baustein des historischen Erfolgs. Balsam auf die vor einer Woche noch geschundene Seele des Gladbach-Legionärs.
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Alexander Prass: Drückte dem Spiel von Beginn an seinen Stempel auf. Der Sturm-Mittelfeld-Mann blüht in seiner Rolle als Linksverteidiger in der Rangnick-Elf auf. Nach dem Assist gegen Polen leitete er gegen die Niederlande das 1:0 durch eine Flanke ein, die Malen ins eigene Tor bugsierte. Defensiv makellos.
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Nicolas Seiwald: Der Ballmagnet, der im österreichischen Mittelfeld alles zusammenhält. Das Herz, die Lunge und die Seele im Rangnick-System.
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Florian Grillitsch: Der Mittelfeldmotor blieb über weite Strecken blass, spielte auch vor dem 1:1-Ausgleichstreffer der "Oranje" einen verhängnisvollen Fehlpass, legte das 2:1 durch Romano Schmid aber per Flanke auf.
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Romano Schmid: Der Kleinste im Team wurde zum Größten! Der 1,68-Meter-Mann traf per Kopf zum 2:1, lieferte auch ansonsten eine blitzsaubere Leistung ab.
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Marcel Sabitzer: Siegestorschütze, Man of the Match, Leader, der voran geht. Der Dortmund-Star zirkelte das Leder zum 3:2 ins Netz, machte das Olympiastadion zum rot-weiß-roten Tollhaus.
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Patrick Wimmer: Der Wolfsburg-Legionär machte über den linken Flügel viel Tempo, sah jedoch früh die gelbe Karte und ist im Achtelfinale gesperrt, stand nach einem weiteren Tackling knapp vor der Ampelkarte.
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Marko Arnautovic: Kämpfte, schirmte ab, verteilte Bälle, ging an vorderster Front im Pressing voran. Der Kapitän gab dem ÖFB-Team erneut viel Kraft. Einziges Manko: Bei der Top-Chance in Halbzeit eins verpasste er seinen zweiten Turniertreffer.
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Österreich schlägt Holland 3:2, sichert sich den Gruppensieg. Die ÖFB-Stars in der Einzelkritik.
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Patrick Pentz: Strahlte Sicherheit aus, war bei den Gegentoren durch Gakpo und Depay machtlos.
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Verantwortlich dafür ist das UEFA-Reglement. Genauer gesagt Artikel 21.05. Darin wird nämlich festgehalten, welche Gruppen-Dritten auf welche Gruppen-Ersten treffen. Denn vier Gruppen-Dritte stehen neben den Ersten und Zweiten der sechs Gruppen ebenso im Achtelfinale.
Dass Österreich und Oranje schon im Viertelfinale wieder aufeinandertreffen könnten, liegt vor allem an Portugal. Und Sensationsteam Georgien, das sich mit einem 2:0-Erfolg gegen Cristiano Ronaldo und Co. am Mittwochabend doch noch überraschend ins Achtelfinale schoss, einer der vier besten Gruppen-Dritten ist.
Ausgeschieden sind mit Ungarn und Kroatien die Drittplatzierten der Gruppen A und B. Und das hatte zur Folge, dass Portugal nur noch Slowenien, den Drittplatzierten der Gruppe C, als Gegner bekommen kann. Und Rumänien, Sensationssieger der Gruppe E, konnte somit nur noch den Dritten der Gruppe D, also die Niederlande, als Gegner bekommen, nachdem die Drittplatzierten der Gruppen A und B ausgeschieden waren, Slowenien aus Pool C gegen Portugal spielen muss. Dadurch ist Holland in Österreichs Hälfte, und ein möglicher Viertelfinal-Gegner am 6. Juli (21 Uhr), neuerlich im Berliner Olympiastadion.
Der UEFA waren die Hände gebunden, gleichzeitig zeigte dieses Szenario nun aber auch die Schwächen eines EM-Systems mit 24 Mannschaften auf.
Es ist jedenfalls eine denkwürdige Premiere des umstrittenen EM-Formats mit 24 Teams. Denn bei den beiden bisherigen Turnierauflagen 2016 und 2021 konnten Gruppengegner frühestens im Halbfinale aufeinandertreffen. Nun könnte es soweit sein. Freilich müssen Österreich und die Niederlande zuvor aber noch ihre Achtelfinals gewinnen...