Szene
Uffizien-Chef Eike Schmidt übernimmt KHM
Wechsel in der Chefetage des Kunsthistorischen Museums in Wien: Eike Schmidt folgt 2019 Sabine Haag.
Eike Schmidt, Kunsthistoriker und bisher Chef der Uffizien in Florenz, wird 2019 nach Wien wechseln. Dort übernimmt er den Posten von KHM-Chefin Sabine Haag.
Am Freitag verkündete Kulturminister Thomas Drozda die frohe Botschaft in einer Pressekonferenz. Der Wechsel soll im zweiten Halbjahr 2019 stattfinden.
Sabine Haag Chefin von 2009 - 2018
KHM-Chefin Sabine Haag wird nach neun Jahren an der Spitze des Hauses abgelöst. Die Konkurrenz zwischen den Wiener Museen ist hart. Albertina und Belvedere punkten immer wieder mit bombastischen Ausstellungen, das Kunsthistorische hatte Probleme, sich daneben zu behaupten.
KHM soll auch digital eine Weltmarke werden
Mit Schmidt ist es gelungen, einen Experten mit beeindruckendem Lebenslauf zu ergattern. "Eike Schmidt hat klare Vorstellungen von neuen strategischen, inhaltlichen wie finanziellen Partnerschaften. Er hat einen schlüssigen Plan dafür, welche Rolle das Museum und dessen Sammlung im digitalen Zeitalter einnehmen muss. Als ausgewiesener Experte auf wissenschaftlichem Gebiet bringt er einen ausgeprägten Gestaltungswillen mit", so Minister Drozda. Dabei könne er auf ein solides Fundament aufbauen – das KHM stehe dank Sabine Haag und ihres Teams gut da. "Ich wünsche mir, dass das KHM zu einem Synonym für die Geschichte unseres Landes wird. Es muss für alle Kunstinteressierten ein Museum mit Weltgeltung sein. In der digitalen Welt muss es genauso eine Weltmarke sein wie in der realen."
Washington - L.A. - London
Geboren 1968 im deutschen Freiburg, studierte er in Heidelberg Kunst. 2001 ging er nach Amerika, arbeitete als Kurator an der National Gallery of Art in Washington. Von dort wechselte er ans Getty Museum in Los Angeles (2006-2008). Nach einem einjährigen Abstecher zu Sotheby's in London übernahm er die Skulpturenabteilung des Minneapolis Institute of Arts.
1. Ausländer an der Spitze der Uffizien: Besucherrekord
Seit 2015 war Schmidt Chef der Uffizien. Er war der erste Ausländer in einer Führungsposition des renomierten Welthauses in Florenz und bescherte den Uffizien prompt einen Besucherrekord. So liefen sich auch Drozda und Schmidt über den Weg. Der Deutsche organisiere eine Ausstellung mit Bildern der Österreicherin Maria Lassnig, für die auch der Minister anreiste.
(lam)