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UK: Schüler empört über computergenierte Maturanoten

Schüler im Vereinigten Königreich protestieren gegen die Notenvergabe per Algorithmus. Sie sehen sich unfair beurteilt.

Leo Stempfl
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Wie Maturaprüfungen normalerweise aussehen.
Wie Maturaprüfungen normalerweise aussehen.
picturedesk

Anders als bei uns fanden die A-Levels (Matura) und GCSE-Examen (mittlere Reife) im Vereinigten Königreich dieses Jahr nicht statt. Das britische Bildungsministerium überlies die Notenvergabe kurzerhand einem Computer-Programm. Dieses kombinierte die individuelle Einschätzung der Schulleistung mit einem Durchschnitt der Prüfungsnoten in den vergangenen Jahren.

So kam es vor, dass Schüler teilweise um drei Notengrade schlechter bewertet wurden, als ihre Lehrer empfohlen hätten. Viele sahen dadurch ihr Traumstudium gefährdet, für das man einen gewissen Notenschnitt benötigt. Auch ein Nachholen der Abschlussprüfung im Herbst wäre für die meisten Schüler keine Option, da sich so ein Studienstart im Wintersemester nicht mehr ausgehen würde.

Das Bildungsministerium unter Gavin Williamson ruderte deswegen nun zurück, obwohl am Donnerstag die Noten veröffentlicht werden sollten. Lehrerverbände äußerten sich kritisch, die oppositionelle Labour-Partei nennt das Vorgehen gar ein "Fiasko". Eine Lösung gibt es bis jetzt noch nicht.