Ukraine

Selenski macht bei Frontbesuch harte Ansage an Putin

95 Tage Krieg: Ukraines Präsident Wolodimir Selenski wagte sich erstmals aus der Region Kiew an die Front. Dort machte er Putin eine harte Ansage.

Roman Palman
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Ukraines Präsident Wolodimir Selenski in den Trümmern von Charkiw am 29. Mai 2022.
Ukraines Präsident Wolodimir Selenski in den Trümmern von Charkiw am 29. Mai 2022.
Ukrainian Presidential Press Service/Handout via REUTERS

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich zum ersten Mal seit Beginn der russischen Invasion seines Landes aus der Hauptstadtregion um Kiew gewagt und die völlig zerbombte Großstadt Charkiw im Nordosten, nur knapp 30 Kilometer von der Grenze Russlands entfernt, besucht.

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Aktuelle Fotos zeigen den Staatschef mit kugelsicherer Weste inmitten der Trümmer. In der Region Charkiw hatte die ukrainische Armee die Russen in den vergangen Wochen zurückwerfen können, aktuell ist das Gebiet fest in der Hand der Verteidiger. Das östliche Drittel des Oblast wird aber weiter von Wladimir Putins Armee okkupiert.

Die Zerstörung in der umkämpften Region ist enorm. Rund 2.000 Häuser sind völlig vernichtet worden, so Gouverneur Oleh Synehubow in seinem Lagebereicht über die Schäden an zivilen Gebäuden an Selenski. Dieser ließ so knapp hinter der Front mit einer harten Ansage an Kreml-Despot Putin aufhorchen: 

    Ukraines Präsident Wolodimir Selenski auf Front-Besuch in der ostukrainischen Großstadt Charkiw am 29. Mai 2022.
    Ukraines Präsident Wolodimir Selenski auf Front-Besuch in der ostukrainischen Großstadt Charkiw am 29. Mai 2022.
    Ukrainian Presidential Press Service/Handout via REUTERS

    "In diesem Krieg versuchen die Besatzer, wenigstens irgendetwas als Ergebnis herauszupressen", sagte Selenski. "Aber sie müssten schon lange begriffen haben, dass wir unser Land bis zum letzten Mann verteidigen werden. Sie haben keine Chance. Wir werden kämpfen und wir werden in jedem Fall siegen." Charkiw und allen anderen Städten und Dörfern, "über die das Böse hereinbrach" würden wieder aufgebaut werden.

    Russland ein "Terrorstaat"

    Bereits am Samstag war Selenski hart mit den Russen ins Gericht gegangen: "Ich werde die Welt immer wieder daran erinnern, dass Russland endlich offiziell als Terrorstaat, als Förderer des Terrorismus, anerkannt werden muss", sagte Selenski in einer Videoansprache. Dies spiegele die tägliche Realität wider, die Russland mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine geschaffen habe "und sehr viel weiter nach Europa tragen" wolle. "Und das muss rechtlich verankert werden."

      Ein ukrainischer Kämpfer mit einem Spezialgewehr gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge in der Kleinstadt Marinka in der Oblast Donezk am 28. Mai 2022.
      Ein ukrainischer Kämpfer mit einem Spezialgewehr gegen leicht gepanzerte Fahrzeuge in der Kleinstadt Marinka in der Oblast Donezk am 28. Mai 2022.
      REUTERS/Anna Kudriavtseva

      Er wolle sich zu Wochenbeginn an die Teilnehmer des EU-Sondergipfels in Brüssel wenden und dann auch darüber sprechen. "Über den Terror, der heute tatsächlich die einzige Form des Handelns des russischen Staates gegen Europa geworden ist", sagte Selenski. "Terror auf dem Gebiet der Ukraine. Terror auf dem Energiemarkt in Europa, nicht nur in unserem Land. Terror auf dem Lebensmittelmarkt, und zwar weltweit. Und welcher Terror wird als nächstes kommen?" Nur gemeinsam könnten die Europäer die Politik eines solchen Staates stoppen, betonte er.

      Das ukrainische Parlament hatte Russland im April als Terrorstaat eingestuft. "Die Russische Föderation ist ein Terrorstaat, eines der Ziele des politischen Regimes ist der staatliche Genozid des ukrainischen Volkes, die physische Auslöschung, die massenhafte Ermordung der Bürger der Ukraine", heißt es etwa in dem Gesetz.

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