Politik

Minister Schallenberg warnt jetzt vor Lebensmittelkrise

Außenminister Alexander Schallenberg Montag warnte in einem starken ZiB-2-Interivew angesichts des Ukraine-Krieges vor einer Nahrungsmittelkrise.

Heute Redaktion
Alexander Schallenberg hofft, dass Getreide bald wieder exportiert werden kann.
Alexander Schallenberg hofft, dass Getreide bald wieder exportiert werden kann.
Darko Vojinovic / AP / picturedesk.com

Eigentlich hätte Außenminister Alexander Schallenberg am Montag Gast im ORF-"ZIB2"-Studio sein sollen, doch aufgrund von einer stundenlangen Flug-Verspätung konnte er nicht rechtzeitig am Küniglberg anreisen und wurde vom Flughafen Wien aus direkt zugeschaltet, "Heute" berichtete.

Thema des Interviews mit Martin Thür waren die Russland-Sanktionen. "Russland ist der größte Nachbar Europas und ein bewährter Handelspartner, aber am 24. Februar waren wir gezwungen zu reagieren. Das was da passiert ist, ist so ein Zivilisationsbruch, wie wir ihn seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen haben", sagte Schallenberg.

"Krieg kann nur diplomatisch gelöst werden"

Es wurden am Montag in Brüssel weitere Maßnahmen beschlossen. "Natürlich hätten wir lieber eine andere Situation. Aber die Sanktionen wirken", so der Außenminister weiter. Die Angst ist groß, dass Wladimir Putin den Gashahn komplett zudreht. Die österreichische Bevölkerung leidet unter den hohen Energiepreisen.

"Es ist klar, dass die Situation auch für uns schmerzhaft wird. Wir müssen das machen, womit Putin nicht gerechnet hat. Es gibt derzeit nicht mal nennenswerte Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, aber natürlich hoffe ich, dass es irgendwann eine Raum für Diplomatie geben wird. Der Krieg kann nur diplomatisch gelöst werden", betont Schallenberg.

"Kämpfen um das Getreide"

Die Entwicklung geht derzeit aber in die andere Richtung. Hier hat Schallenberg eine düstere Prognose: "Leider sind wir weit davon entfernt. Wir kämpfen gerade darum, dass Getreide rauszubringen, um eine weltweite Nahrungsmittelkrise verhindern", sagt der ÖVP-Minister.

Wegen der russischen Blockade ihrer Häfen versucht die Ukraine, andere Wege für den Getreideexport zu finden. Die Nahrungsmittel werden auf dem Weltmarkt dringend benötigt. Russland streitet ab, die Exporte zu verhindern. Vertreter der Vereinten Nationen, der Ukraine, Russlands und der Türkei verhandeln in Istanbul über die Ausfuhr des Getreides.

Die Gasversorgung in Europa für den Herbst bleibt ungewiss. "Putin hat bewiesen, dass er unberechenbar ist. Wir werden weiter auf drei Schienen arbeiten. Zum einen werden wir die Gasreserven im Land in die Höhe treiben. Es sind erfreuliche Nachrichten, dass sich die OMV weitere Möglichkeiten gesichert hat. Zweitens gibt es die Entlastungspakete für die Bevölkerung und zuletzt müssen wir die Linie gegenüber Russland weiter verfolgen."

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