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Ukraine: OSZE-Geisel braucht dringend Arzt

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Einer der OSZE-Militärbeobachter in der Hand der Separatisten in Slawjansk benötigt laut ukrainischem Geheimdienst unverzüglich medizinische Hilfe. Der Dienst hat weiters mitgeteilt, dass die OSZE-Mitarbeiter "unter unmenschlichen Bedingungen im Keller des Terroristen-Hauptquartiers festgehalten" würden. Die Separatisten wollen den Mann aber nicht gehen lassen.

Einer der OSZE-Militärbeobachter in der Hand der Separatisten in Slawjansk benötigt laut ukrainischem Geheimdienst unverzüglich medizinische Hilfe. Der Dienst hat weiters mitgeteilt, dass die OSZE-Mitarbeiter "unter unmenschlichen Bedingungen im Keller des Terroristen-Hauptquartiers festgehalten" würden. Die Separatisten wollen den Mann aber nicht gehen lassen.

Die prorussischen Milizen denken gar nicht daran, auch nur einen einzigen der verschleppten OSZE-Beobachter freizulassen. Die Mitarbeiter der würden "nur gegen unsere eigenen Gefangenen getauscht", so die Forderung der Separatisten. Sie werfen der Gruppe vor, "Spione der NATO" zu sein und Sabotage-Akte im Auftrag Kiews vorzubereiten.

Laut ukrainischem Geheimdienst wollen die "Terroristen" die Geiseln als menschliche Schutzschilde einsetzen. Die Festsetzung der Beobachter ist demnach von einem russischen Staatsbürger geplant und koordiniert worden, der für den Geheimdienst seines Landes arbeitet.

"Kriegsgefangene"

, seither dürften sie sich in der Polizeizentrale in Slawjansk befinden. Die Entführer nennen ihre Opfer nicht "Geiseln", sondern "Kriegsgefangene". Die deutsche Bundeswehr hat keinen Kontakt mehr zu den Militärbeobachtern. Es wird immer wieder versucht, ihre Handys zu erreichen, aber erfolglos. Die OSZE bemüht sich bereits intensiv um eine Lösung des Problems. Unterhändler sind am Weg, um über die Bedingungen für eine Freilassung zu reden. Auch Russland bemüht sich um die Angelegenheit.

Es ist nicht klar, wie viele Menschen genau festgehalten werden. Die Milizen sprechen von 12 "Kriegsgefangenen", laut OSZE hat die Gruppe aber 13 Menschen umfasst: vier Deutsche - darunter drei Bundeswehrangehörige und ein Dolmetscher -, vier Militärbeobachter aus Tschechien, Dänemark, Polen und Schweden - sowie fünf ukrainische Militärs. Österreicher sind keine darunter.

Ukrainischer Luftraum verletzt

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk wirft Russland vor, den Luftraum verletzt zu haben und damit einen Krieg provozieren zu wollen. "Russische Militärflugzeuge haben heute Nacht den ukrainischen Luftraum sieben Mal durchkreuzt", so Jazenjuk am Samstag. Der Premier hatte bereits am Freitag Russland vorgeworfen, . Das US-Verteidigungsministerium bestätigte die wiederholte Verletzung des Luftraums.

Moskau weist Vorwurf zurück

Russland hat Vorwürfe der USA und Kiews zurückgewiesen, in den fremden Luftraum eingedrungen zu sein. Die russischen Systeme zur Luftraumüberwachung hätten "keinerlei Verletzungen der Luftgrenzen" zu den Nachbarstaaten registriert, so das russische Verteidigungsministerium am Samstag, "auch nicht zur Ukraine".