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Ukraine: Panzer mit Russen-Flagge aufgefahren

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Jüngsten Meldungen zufolge sind in der ostukrainischen Stadt Slawjansk Radpanzer aufgefahren. Das Gefährt an der Spitze der Gruppe soll eine russische Flagge tragen. Noch ist nicht klar, ob es sich dabei um einen russischen Militäreinsatz handelt oder weiterhin um Freischärler, die sich nur eine Fahne der Großmacht organisiert haben.

Jüngsten Meldungen zufolge sind am Mittwochvormittag in der ostukrainischen Stadt Slawjansk fünf bis sechs Radpanzer aufgefahren. Das Gefährt an der Spitze der Gruppe soll eine russische Flagge tragen. Noch ist nicht klar, ob es sich dabei um einen russischen Militäreinsatz handelt oder weiterhin um Freischärler, die sich nur eine Fahne der Großmacht organisiert haben.

Nach dem am Dienstag hat Russland am Abend vor einer gefährlichen Zuspitzung der Krise gewarnt. Der von Kiew angeordnete Einsatz habe das Land an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht, sagte Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch in einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon kritisierte Putin den Militäreinsatz. Und er warnte vor einem Scheitern der geplanten Krisengespräche in Genf. Diese sollen am Donnerstag stattfinden.

Kiew muss "für Ruhe sorgen"

Der ukrainische Interimspräsident Alexander Turtschinow hatte den . Russland hatte vor solch einem Schritt gewarnt. Die USA verteidigen dagegen das Vorgehen, ihrer Ansicht nach hat Kiew nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, für Ruhe und Sicherheit zu sorgen.

Gefechte im Osten

Seit dem Wochenende halten in mehreren Städten im Osten moskautreue Separatisten Verwaltungsgebäude besetzt. Sie fordern einen föderalen Staat mit weitgehenden Autonomierechten für das russisch geprägte Gebiet. In Slawjansk und Kramatorsk ist es zu Gefechten gekommen. Angeblich sind vier Menschen ums Leben gekommen, bestätigt ist die Zahl aber nicht offiziell.

Scheitern verboten

Bei dem Treffen in Genf wollen die Außenminister Russlands, der USA und der Ukraine zusammen mit der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton über eine mögliche diplomatische Lösung der Krise reden. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier appellierte an die Teilnehmer, das Treffen auch zu nutzen: "Ein Scheitern ist nicht erlaubt."

Die Russen versuchen einstweilen, die Welt von ihrer Sichtweise zu überzeugen. Putin fordert von UN-Generalsekretär Ban, die Vereinten Nationen müssten das "verfassungswidrige Vorgehen" der Machthaber in Kiew verurteilen. Sein Außenminister Sergej Lawrow empört sich über eine "Verletzung ukrainischer Rechtsnormen und des Völkerrechts".

Die USA finden dagegen, dass die "Provokationen" prorussischer Kräfte "eine Situation schaffen, in der die Regierung in Kiew handeln muss". Die Amerikaner haben Russland mehrfach beschuldigt, im Nachbarland politische Unruhen zu befeuern. Auch die Deutschen sind der Meinung, dass die gute Organisation und Ausrüstung der Milizen auf russische Herkunft hindeuten.