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Ukraine: Separatisten aus Slawjansk geflohen

Heute Redaktion
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Bild: AP

Die ukrainische Armee hat die prorussischen Separatsiten aus ihrer einstigen Hochburg Slawjansk vertrieben. Seit dem Ende der Waffenruhe setzt die ukrainische Armee ihre Offensive mit unvermittelter Härte fort. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat eine erneute einseitige Waffenruhe im Kampf gegen prorussische Separatisten ausgeschlossen.

ausgeschlossen.

Die prorussischen Separatisten zogen sich nach Angaben der ukrainischen Regierung weitgehend aus ihrer Hochburg Slawjansk zurück. Rebellen-Kommandant Igor Strelkow und ein "Großteil" der aufständischen Kämpfer seien nach Geheimdienstinformationen vom Samstagmorgen aus der Stadt im Osten des Landes geflohen, erklärte Innenminister Arsen Awakow auf Facebook.

Der von den Separatisten ernannte Bürgermeister von Slawjansk hat den Rückzug der prorussischen Milizionäre aus ihrer bisherigen Hochburg bestätigt. "Die (prorussischen) Kämpfer sind abgezogen", sagte Wolodymyr Pawlenko am Samstag der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefonat. Die ukrainische Armee sei aber noch nicht in die Stadt vorgerückt. In Slawjansk herrsche ein Machtvakuum.

Mehr als 150 Separatisten getötet

Durch Luftschläge und Artilleriefeuer seien sechs Stellungen prorussischer Separatisten zerstört worden, teilte ein Sprecher des "Anti-Terror-Einsatzes" in Kiew mit. Der Ort Nikolajewka sei von den Truppen eingeschlossen. Mindestens 150 Aufständische seien getötet worden. Auch zwei Soldaten seien ums Leben gekommen, vier weitere seien verletzt worden, hieß es.

Strelkow hatte sich am Freitag an die Regierung in Moskau gewandt und gewarnt, seine Milizen könnten die Anfang April eroberte Stadt ohne russische Hilfe nicht mehr lange halten. Die Regierungstruppen hatten ihre Offensive in der Ostukraine nach dem Ablauf einer einseitigen Waffenruhe am Dienstag wieder aufgenommen.

Keine einseitige Waffenruhe mehr

Eine Feuerpause ist Teil von . Es war aber unklar, ob ein für diesen Samstag geplantes Treffen unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zustande kommt. Einen Dialog könne es aber nur geben, wenn alle Konfliktparteien gleichermaßen die Bedingungen dafür einhalten würden, sagte Poroschenko nach Beratungen mit den Fraktionsvorsitzenden des ukrainischen Parlaments in Kiew.

Russland startet Manöver

Russland begann ungeachtet internationaler Friedensbemühungen. Im Schwarzen Meer seien etwa 20 Kriegsschiffe sowie Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-24 und Kampfhubschrauber im Einsatz, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag mit. Auch Tests von Marschflugkörpern seien geplant.

Nach dem umstrittenen Anschluss der Schwarzmeerhalbinsel Krim an Russland dürfte die Übung für neue Spannungen sorgen. In der Nähe des Manövers liegen etwa die ukrainischen Hafenstädte Odessa und Mariupol, in denen es in dem Konflikt blutige Zusammenstöße gegeben hatte. Auch die NATO hält Seemanöver im Schwarzen Meer ab.

 

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