Ukraine

Ukraine sucht nach 11.000 verschleppten Kindern

Rund 10.000 Kinder sind nach Angaben der Ukraine verschleppt worden. Präsident  Selenski will bei der Suche nach ihnen keine Kompromisse eingehen.

Nikolaus Pichler
Präsident Wolodimir Selenski sprach zuletzt von rund 11.000 verschleppten Kindern. 
Präsident Wolodimir Selenski sprach zuletzt von rund 11.000 verschleppten Kindern. 
HANDOUT / AFP / picturedesk.com

Das ukrainische Militär wird nach Worten seines Oberkommandierenden Walerij Saluschni keine Kompromisse bei der Befreiung des Landes von der russischen Besatzung akzeptieren. Das teilte Saluschni nach einem Telefonat mit US-Generalstabschef Mark Milley mit. "Unser Ziel ist es, das gesamte ukrainische Land von der russischen Besatzung zu befreien", schrieb Saluschni am Montag auf Telegram. Der sonst zurückhaltende General positionierte sich damit gegen vereinzelt geäußerte Ratschläge westlicher Unterstützer, die Ukraine solle eine Verhandlungslösung nicht ausschließen.

Zum Gipfeltreffen der Zwanziger-Gruppe großer Industrie- und Schwellenländer (G20) ab Dienstag in Indonesien mobilisiert die Ukraine internationale Hilfe in einer schwierigen humanitären Frage: Es geht um die völkerrechtlich verbotene Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland.

Russen wollen Dnipro-Ufer behalten

Betroffen seien mindestens um 11.000 Kinder, deren Namen bekannt seien, sagte Präsident Wolodimir Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber das sind nur die, von denen wir wissen. In Wahrheit sind mehr verschleppt worden." Für die Ukraine ist Dienstag der 265. Tag im Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

Das US-Verteidigungsministerium rechnet nach der Rückeroberung der Stadt Cherson durch die Ukraine damit, dass sich russische Truppen am gegenüberliegenden Ost-Ufer des Flusses Dnipro verschanzen werden. Auf der östlichen Fluss-Seite seien Zehntausende russische Soldaten, betonte ein ranghoher Pentagon-Vertreter am Montag. "Unsere aktuelle Einschätzung ist, dass sie die Absicht haben, dieses Territorium unter ihrer Kontrolle zu behalten." Man habe derzeit keine Hinweise darauf, dass ukrainische Einheiten den Fluss überquert hätten.

Mehr als achteinhalb Monate nach dem russischen Einmarsch hatte die ukrainische Armee in der vergangenen Woche einen grossen Erfolg verbucht: Nach erfolgreichen Gegenoffensiven zogen sich die Russen im südlichen Gebiet Cherson aus der gleichnamigen Gebietshauptstadt und weiteren Orten auf dem West-Ufer des Dnipro zurück.

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