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Ukraine - Wo sind die verschleppten OSZE-Leute?

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Im Fall der festgesetzten OSZE-Beobachter führt Russland Gespräche mit den militanten Separatisten in der Ostukraine. Die Freilassung zieht sich aber hin, Dauer und Ergebnis der Verhandlungen sind offen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa weiß nicht, wo sich ihre Kollegen genau befinden.

Dem Separatistenführer Wladimir Rogow zufolge stehen aus Dänemark, Estland, der Schweiz und der Türkei unter "Spionageverdacht". "Wir unterhalten ständigen Kontakt mit der OSZE-Mission. Sie weiß Bescheid, dass mit ihren Burschen alles okay ist", so Rogow in Donezk. Möglicherweise sollen die Beobachter gegen inhaftierte Gesinnungsgenossen ausgetauscht werden.

Ein und einem ukrainischen Übersetzer wird seit Donnerstag in der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik vermisst.

Moskau fordert von der Führung in Kiew nach wie vor, sie solle den "Anti-Terror-Einsatz" gegen die Freischärler sofort beenden.

Russland selbst hat mittlerweile zwei Drittel seiner Soldaten von der ukrainischen Grenze abgezogen. Ein vollständiger Abzug hat aber bis dato trotz Ankündigung nicht stattgefunden. Zeitweise sollen dort an die 40 000 Soldaten postiert gewesen sein.

Zivilisten fliehen aus der Stadt

Der Einsatz der ukrainischen Truppen gegen ihre Landsleute im Osten geht auch am Sonntag unvermindert weiter. Mit Kampfhubschraubern und gepanzerten Fahrzeugen gehen die Regierungseinheiten nahe der Separatistenhochburg Slawjansk gegen die Freischärler vor. Sie beschießen Stellungen und Straßensperren. Viele Zivilisten haben sich in Kellern versteckt, Frauen und Kinder haben die Stadt verlassen.

Krim zahlt ab sofort in Rubel

Die von Russland im März einverleibte Schwarzmeerhalbinsel Krim führte unterdessen den russischen Rubel als einziges offizielles Zahlungsmittel ein. In den vergangenen Wochen konnten die zwei Millionen Einwohner parallel noch mit der ukrainischen Griwna bezahlen. Sie gilt seit Sonntag als Fremdwährung.