Szene

Ulrich Seidl zeigt seine schrägen Bilder

Heute Redaktion
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In Venedig, Cannes und Berlin ist Ulrich Seidl als Filmemacher ein gern gesehener Gast und oft Favorit für die ganz großen Preise. Stark unterschätzt wird der Regisseur allerdings als Fotograf. Das könnte sich bald ändern, denn in der Galerie OstLicht sind von Dezember bis Februar Ulrich Seidls "Stills 1998 - 2014" zu sehen.

In   Venedig, Cannes und Berlin ist Ulrich Seidl als Filmemacher ein gern gesehener Gast und oft Favorit für die ganz großen Preise. Stark unterschätzt wird der Regisseur allerdings als Fotograf. Das könnte sich bald ändern, denn in der Galerie OstLicht sind von Dezember bis Februar Ulrich Seidls "Stills 1998 - 2014" zu sehen.

"Ich habe als Fotograf begonnen und bin nichts geworden, also wurde ich Filmemacher." Gut gelaunt zeigte sich Regisseur Ulrich Seidl bei der Presseführung zu seiner Ausstellung". Wie perfekt durchkomponiert die Standbilder sind, geht beim Filmschauen leicht unter. Doch die Bilder sind auch einzeln Kunstwerke.

Sextouristen, blade Mädchen und Nackte unterm Kreuz

Zu sehen sind Bilder aus Seidls Aufreger-Filmen. Maria Hofstätter halbnackt unter einem Kreuz ("Paradies: Glaube"), Margarethe Tiesel als Sextouristin in Kenia ("Paradies: Liebe") und pummelige Mädchen im Diätcamp ("Paradies: Hoffnung"). Damit geht es im ersten Raum los.

"Im Keller": Lack, Leder und Politiker-Rücktritte

Im Hauptraum ist ein "Best of" aus Seidls neuestem Film "Im Keller" zu sehen. Nach Erscheinen des Skandal-Streifens wurde in Österreich , getratscht, geschimpft und schließlich mussten sogar Politiker zurücktreten. Die Bilder zeigen, wieso. Dem Film ist auch das von Claus Philipp und Astrid Wolfig herausgegebene Buch, das anlässlich der Ausstellungseröffnung präsentiert wurde, gewidmet.

Seidl: Als Filmemacher ein Fotograf

"Ulrich Seidl ist als Filmemacher ein Fotograf", erklärt OstLicht-Gründer Peter Coeln. Bei  der Ausstellung kann man durch 16 Jahre Seidl-Filmgeschichte spazieren. Auch Bilder von Seidls älteren Filmen "Models" (1998), "Hundstage" (2001) oder "Import Export" (2007) locken den Zuschauer. "Beim Film handelt es sich um flüchtiges Schauen", so Seidl. "Ein Bild kann man so lange betrachten, wie man will. Das ist ein ganz anderer Vorgang. Es hängt da ohne Zusammenhang und entwickelt dadurch eine ganz andere Bedeutung."

Buch oder Print: Geschenke für jedes Budget

Für 1.900 bis 3.500 Euro kann man Seidls Prints (nur in kleiner Auflage vorhanden) mit nach Hause nehmen oder zu Weihnachten verschenken. Günstiger kommt man davon, wenn man zum Buch "Ulrich Seidl. Im Keller" greifet.

Ausstellung "Ulrich Seidl. Stills 1998-2014"

4. Dezember bis 14. Februar 2015 in der Galerie OstLicht

10., Absberggasse 27.

Öffnungszeiten: Mi-Sa 12-18 Uhr.

Buch: "Ulrich Seidl. Im Keller"

Hrsg. von Claus Philipp und Astrid Wolfig

168 Seiten, Bentelli Verlag, 39,10 Euro