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Ultraorthodoxe jüdische Pilger harren an Grenze aus

Diese ultraorthodoxen jüdischen Pilger wollen über Weißrussland in die Ukraine einreisen, aber das Land lässt seine Grenzen geschlossen.

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Trotz des Einreiseverbots weigern sich die Pilger den Grenzübergang zu verlassen.<br>
Trotz des Einreiseverbots weigern sich die Pilger den Grenzübergang zu verlassen.
AFP / picturedesk.com

Der israelische Hochschul- und Wasserminister Zeev Elkin ruft Hunderte Pilger, die weiter an der ukrainisch-weißrussischen Grenze ausharren, zur Heimkehr auf. Dennoch weigern sich jene in ihre Heimat zurückzukehren.

"Elkin bestimmt nicht die Realität, es gibt einen Gott in der Welt", sagte der Pilger Itsik Cohen aus Jerusalem der Nachrichtenagentur "AFP" gegenüber.

Kiew hat den Pilgern wegen der Coronavirus-Lage die Einreise verweigert. Nun warten sie an den Grenzen. Doch sie verhalten sich ruhig, hieß es.

"Sie tanzen, sie singen, sie beten", sagte ein Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes.

Bis zu 2.000 jüdische Pilger aus Israel, Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten befinden sich in Weißrussland und versuchen, in die Ukraine einzureisen.

Jüdisches Neujahr

Grund für die Pilgerreise ist das jüdische Neujahr, welches heuer auf den 18. bis 20. September fällt. Jedes Jahr zur Zeit des jüdischen Neujahrsfestes kommen Zehntausende von Pilgern nach Uman, um am Grab von Rabbi Nahman von Breslau (1772-1810), dem Begründer eines Zweigs des ultra-orthodoxen Judentums, des Chassidismus, Ehre zu erweisen. Die Pilgerreise ist für den Zeitraum vom 18. bis 28. September geplant.

In diesem Jahr gibt es nur rund 2.000 Pilger nach Uman, erklärte einer von ihnen, Moshe Garcin, der mit "dem letzten Flugzeug" vor der Schließung der ukrainischen Grenzen am 27. August ankam.

"Weißrussland ist blockiert, geschlossen. Die Menschen beginnen, nach Israel zurückzukehren", sagte er der "AFP" in einem Telefoninterview.

Die ukrainischen Behörden haben wiederholt erklärt, dass sie die an den Grenzen wartenden Pilger nicht in das Land einreisen lassen werden, da die Grenzen wegen der Covid-19-Pandemie für Ausländer geschlossen wurden. Mehr als 1.000 Menschen sitzen nun an der Grenze fest und harren dort aus.

Behörden kümmern sich

Seit Montag hätten 1.216 Menschen, darunter 337 Kinder, versucht, die Grenze von Weißrussland in die Ukraine zu überqueren, erklärte der Grenzschutz. Die Behörde stellte den Menschen Lebensmittel und Zelte zur Verfügung.

Nach Angaben der ukrainischen Polizei trafen bisher etwa 3.000 chassidische Juden zu den Feierlichkeiten in der zentralukrainischen Stadt Uman ein.

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    Hunderte jüdische Pilger haben heute weiter an der ukrainisch-weißrussischen Grenze ausgeharrt.
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