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Um was es für VP, SP, FP und Grüne in Kärnten geht

Heute Redaktion
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Super-Wahljahr 2018, nächster Stopp: Kärnten. Zehn Parteien stehen am Wahlzettel. Hier erfahren Sie alles, was Sie über den spannenden Wahltag wissen müssen.

Die SPÖ hat bei der Landtagswahl in Kärnten am 4. März 2018 eine Mehrheit zu verteidigen. 434.053 Kärntnerinnen und Kärntner sind wahlberechtigt, als Landeshauptmann amtiert seit 2013 in einer sogenannten "Kenia-Koalition" mit der ÖVP, den Grünen und der FPÖ.

Es wird die letzte sogenannte Proporz-Regierung sein, in der alle Parteien im Landtag ab einer gewissen Stärke vertreten sind. Diese Form der Regierung wurde im Jahr 2017 abgeschafft.

Worum geht es bei der diesjährigen Wahl?

Im Jahr 2018 hat Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) seine Mehrheit zu verteidigen. Der 59-jährige Klagenfurter ist seit 30 Jahren in der Politik, führt die SPÖ Kärnten seit 2010.

Bei den Wahlumfragen sieht es ganz gut für ihn aus: Eine Umfrage der "Kleinen Zeitung" vom 22. Februar schätzt, dass die SPÖ mit 44 Prozent wieder auf Platz Eins landen wird. Das wäre ein Stimmenzuwachs von fast sieben Prozent.

Für die FPÖ mit dem Kärntner Spitzenkandidaten Gernot Darmann geht es eindeutig um Platz Zwei. Laut Umfragen wird das auch gelingen, 24 Prozent könnten es werden - ein Zuwachs von sieben Prozentpunkten.

Man will so stark werden, um zu Regierungsverhandlungen eingeladen zu werden, hieß es im Vorfeld. Darmann führt schon jetzt die zweitstärkste Partei in Kärnten, er ist 42 Jahre alt, Jurist und passionierter Jäger. Jörg Haider holte ihn einst in die Politik, wo er zunächst für das BZÖ im Parlament saß.

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Die ÖVP landete bei den letzten Wahlen klar Dritter. Der diesmalige Spitzenkandiat Christian Benger hofft auf den Rückenwind auf der Bundespolitik. Die Wahlprognosen rechnen zwar hier auch mit einem Plus von etwa vier Prozent, was aber für die ÖVP insgesamt nur 18 Prozent und wieder Platz Drei bedeuten würde.

Der 55-jährige Benger führte zum ersten Mal einen Wahlkampf als Spitzenkandidat. Er wurde in Bregenz geboren und studierte Forstwirtschaft in Wien. Das Wahlergebnis wird wohl über seine Zukunft als Kärntner ÖVP-Chef entscheiden.

Die Grünen mit Spitzenkandidat Rolf Holub müssen bei der diesjährigen Wahl mit einer Katastrophe rechnen. Nur noch 2-3 Prozent errechnen die Umfragen, ein Absturz von fast zehn Prozent. Damit müssten sie um den Einzug in den Landtag zittern.

Chef Rolf Holub zieht bereits zum vierten Mal in Landtagswahlen, er ist Musiker und Kabarettist und musste im Vorjahr mit der Abspaltung von Landessprecherin Marion Mitsche zurechtkommen, die nun mit der eigenen Liste "FAIR" antritt.

Das Team Kärnten mit Spitzenkandidat Gerhard Köfer ist das Überbleibsel des Team Stronach und muss ebenfalls mit Einbußen rechnen. Bei der Wahl 2013 kamen sie am 11,2 Prozent, diesmal könnte sich der Einzug in den Landtag mit den prognostizierten 5 Prozent knapp ausgehen.

Ebenfalls auf den Einzug in den Landtag hoffen die NEOS, die zum ersten Mal in Kärnten antreten. Spitzenkandidat Markus Unterdorfer-Morgenstern sorgte mit einem Nackt-Plakat jedenfalls schon mal für SocialMedia-Rummel. Laut Prognosen werden die NEOS bei der diesjährigen Wahl zwischen 4 und 5 Prozent erreichen.

Die restlichen Gruppierungen, wie das BZÖ (Spitzenkandidat Helmut Nikel), die KPÖ & Unabhängige Linke/Levica , mit der Spitzenkandidatin Bettina Pirker oder die Partei "Verantwortung Erde" (Spitzenkandidat Gerald Dobernig) werden wohl eher keine Rolle spielen. (red)