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Um zu helfen, veruntreute Pfarrer 200.000 Euro

Heute Redaktion
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Bild: Pfarre Altmünster

Er wollte helfen und lebt jetzt selbst von der Mindestsicherung. Pfarrer Franz Benezeder (61) aus Altmünster (Bez. Gmunden) "spendete" einem Mann in Not nicht nur sein privates Vermögen, sondern plünderte auch noch das Konto der Pfarrgemeinde. Mittlerweile fehlen 200.000 Euro.

Er wollte helfen und lebt jetzt selbst von der Mindestsicherung. Pfarrer Franz Benezeder (61) aus Altmünster (Bez. Gmunden) "spendete" einem Mann in Not nicht nur sein privates Vermögen, sondern plünderte auch noch das Konto der Pfarrgemeinde. Mittlerweile fehlen 200.000 Euro.
Vor vier Jahren wandte sich der junge Mann erstmals an den Geistlichen, bat um Unterstützung. Nach einer traumatischen Kindheit hatte der Jugendliche seinen Vater und danach die Kontrolle über sein Leben verloren. Er saß im Gefängnis, war nach einem schweren Unfall arbeitslos.

Pfarrer Franz Benzeder aus Altmünster (Bez. Gmunden) wollte helfen, unterstützte den Hilfesuchenden immer wieder finanziell. Der 61-Jährige plünderte sein eigenes Konto, nahm sich sogar einen Bankkredit auf. Als auch das nicht mehr reichte, borgte sich der Geistliche Geld von Mitgliedern der Pfarrgemeinde, bediente sich später auch aus den Sozialtöpfen der Pfarren Altmünster und Traunkirchen.

Als Pfarrmitglieder in den vergangenen Monaten begannen Fragen zu stellen, leugnete der Pfarrer zunächst alles. Erst einige Zeit später gestand er seine ausweglose Situation.

Pfarrer muss alles zurückzahlen

"Ich weiß jetzt, wie es Eltern geht, die ihre Kinder um keinen Preis fallen lassen wollen und dadurch selbst in Schwierigkeiten geraten. Aber ich stehe zu diesem furchtbaren Fehler", so Benezeder.

Der Pfarrgemeinderat von Altmünster sprach Benezeder zwar Vertrauen aus, will jedoch alles lückenlos aufgeklärt haben. Der 61-Jährige muss die gesamte Summe zurückzahlen. Zu diesem Zweck wird das Gehalt des Priesters auf das Mindesteinkommen gekürzt.

Im schlimmsten Fall muss Benezeder seine Schulden 20 Jahre lang abstottern. Beim kommenden Gottesdienst am Sonntag will sich der Geistliche für seinen Fehler entschuldigen.

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