Politik
Umfrage – beliebteste Koalition nach der Wahl ohne ÖVP
Kein gutes Zeugnis stellt eine aktuelle ATV-Umfrage der Bundesregierung aus. Denn das Wunschszenario der Österreicher ist eine Koalition ohne die ÖVP.
Am Samstag präsentierte "Heute" eine Umfrage wonach gut die Hälfte der Österreicher hinter Alexander Van der Bellens jüngsten Äußerung stehen. Der Bundespräsident kündigte unmittelbar vor der niederösterreichischen Landtagswahl an, Herbert Kickl auch dann nicht zum Bundeskanzler ernennen zu wollen, falls die FPÖ bei der kommenden Nationalratswahl stimmenstärkste Partei wird.
Dass sich die Mehrheit der Bevölkerung eine Regierung ohne die Freiheitlichen wünscht, wird nun durch die nächste Umfrage untermauert. Denn der Privatsender ATV ließ aktuell erheben, welche Regierungskoalition den Österreichern aktuell am liebsten wäre. Peter Hajek ließ dazu 500 Personen befragen.
Große Koalition hat ausgedient
Ein Viertel und damit der größte Teil der Befragten von 25 Prozent, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, würde eine Dreierkoalition aus SPÖ, NEOS und Grünen nach der nächsten Nationalratswahl bevorzugen. 17 Prozent der Befragten sprechen sich für eine Koalition aus SPÖ und ÖVP aus. Eine Koalition aus FPÖ und ÖVP ist nur für 13 Prozent die beliebteste Variante. Nur 10 Prozent der Österreicher wünschen sich eine Koalition aus SPÖ und FPÖ. 35 Prozent der Befragten präferieren keine der genannten Koalitionsvarianten (18 Prozent) oder haben keine Meinung dazu (17 Prozent).
Unter den Anhängern der politischen Parteien gibt es große Unterschiede: Während 44 Prozent der ÖVP-Wähler eine Koalition aus SPÖ und ÖVP bevorzugen, wünschen sich 48 Prozent der SPÖ-Wählerschaft eine Dreierkoalition SPÖ-Grüne-NEOS. 48 Prozent und damit knapp die Hälfte der FPÖ-Wähler würde eine Koalition aus FPÖ und ÖVP nach der nächsten Wahl präferieren.
"Dass die ehemals große Koalition ausgedient hat, ist schon die längste Zeit klar", analysiert Hajek. "Aber auch Koalitionen unter Beteiligung der FPÖ haben eine überschaubare Zahl an Unterstützern. Die FPÖ-Wähler:innen können sich auch eine Koalition mit der SPÖ gut vorstellen. Bleibt die neue Variante einer Drei-Parteien-Koalition. Ob diese nach der nächsten Wahl zu bewerkstelligen ist, wird man erst sehen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass neue Listen in den Nationalrat einziehen, ist groß – und dann wird es sehr kompliziert, um Fred Sinowatz zu zitieren."
