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Umjubelte Premiere für heimische Splatter-Komödie

Heute Redaktion
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Wenn das Fright Nights Festival im Wiener Gasometer über die Bühne geht, stehen Gänsehautfeeling und Kunstblutorgien auf dem Programm. Wer nicht dazu neigt, in Stresssituationen an seinen Finergnägeln zu kauen, läuft Gefahr, selbige angesterfüllt in die samtbespannte Sitzlehne oder den Unterarm seiner Begleitung zu krallen. Schreckbedingte Körperkonvulsionen führen zu Popcorn- und Softdrink-Regenschauern im Saal, panikerfüllte Schreie sind von den Rängen zu hören. Perfekte Rahmenbedingungen für das Screening der heimischen Splatter-Produktion "Hermann mit der Schneeschaufel", das am Abend des 6. April über die Bühne ging und zu Recht tosenden Applaus einheimste.

Wenn über die Bühne geht, stehen Gänsehautfeeling und Kunstblutorgien auf dem Programm. Wer nicht dazu neigt, in Stresssituationen an seinen Fingernägeln zu kauen, läuft Gefahr, selbige angesterfüllt in die samtbespannte Sitzlehne oder den Unterarm seiner Begleitung zu krallen. Schreckbedingte Körperkonvulsionen führen zu Popcorn- und Softdrink-Regenschauern im Saal, panikerfüllte Schreie sind von den Rängen zu hören. Perfekte Rahmenbedingungen für das Screening der heimischen Splatter-Produktion "Hermann mit der Schneeschaufel", das am Abend des 6. April über die Bühne ging und zu Recht tosenden Applaus einheimste.

Hermann () des Weges.

Da Hermann von seiner Oma mitten in der Maroni-Transaktion und dem zugehörigen, schwerfälligen Flirt zum Schneeschaufeln verdonnert wird, bekommt er nicht mit, dass seine Herzensdame von einer ortsansässigen Schlägertruppe entführt wird. Als einer der Übeltäter zum Tatort zurückkehrt und Hermann attackiert, hackt dieser ihm kurzerhand mit der Schneeschaufel den Kopf ab. Die Maroni haben dem jungen Mann übermenschliche Kräfte verliehen, die er nun dazu einsetzt, Hannah aus den Klauen ihrer Peiniger zu befreien.

Blut und Beuschel

Abgetrennte Gliedmaßen und meterhohe Kunstblutfontänen gehören zu "Hermann mit der Schneeschaufel" wie das Amen zum Gebet. Der Film der österreichischen Produktionsfirma "Old Shoe Film" ist ein "Splatter", zählt also zu einem Horror-Subgenre, das sich durch explizite Gewaltdarstellungen und einen hohen Ekelfaktor auszeichnet.

Diese Art von Filmen wurde nach der Ära der großen viktorianischen Monster (Dracula, Frankensteins Kreatur) und den Mutanten- und Alien-Streifen des frühen atomaren Zeitalters populär. Splatter-Filme sind nicht mit bierernsten, Fantasy-freien "Torture Porn"-Produktionen (wie zum Beispiel Eli Roths "Hostel") zu verwechseln. Im Gegensatz zu Letztgenannten werden Splatter auch häufig mit Komödien gepaart.

Funmovie mit sozialkritischen Untertönen?

("Braunschlag") köstlichen Gastauftritt als bärtige "Zigeunerin" - selbst bei den grausigsten Szenen verging dem Fright Nights Publikum nicht das Lachen.

Der Andrang auf die Vorstellung war so groß, das der Film im Anschluss gleich ein zweites Mal gezeigt werden musste. Auch Produktionsteam und Darsteller waren im Publikum und äußerten sich nach Runde eins kurz zu ihrem Werk. Als "Funmovie ohne sozial- und gesellschaftskritische Untertöne" bezeichnete Hauptakteur (und Regisseur) Dominic Marcus Singer die Splatter-Komödie. "Ich denke, der Film hat sehr wohl sozialkritische Untertöne", widersprach Regisseur Albert Pichler mit einem Augenzwinkern.

"Hermann mit der Schneeschaufel" ist in drei Kategorien für die im Rahmen des Fright Nights Festivals vergebene "Silberne Hand" nominiert. Das Festival läuft noch bis zum 13. April.