Österreich

Umweltalarm am Badesee!

Heute Redaktion
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Paukenschlag in der hitzigen Debatte um den geplanten Schotterabbau nahe dem Pichlinger See. Ein Heute vorliegendes Gutachten der Linz AG zeigt nun auf, dass durch das Projekt die beliebte Badedestination in der Landeshauptstadt zur Kloake verkommen könnte. Das sensible Ökosystem sei in Gefahr, so die Expertenwarnung.

Stein des Anstoßes sind so genannte Nassbaggerungen, die bis ins Grundwasser reichen sollen. Experten der Stadtbetriebe, die das Seeareal betreuen, sehen gerade darin die Gefahr für die top Wasserqualität. Veränderungen hinsichtlich der Grundwasserströmung können eine nachhaltige negative Beeinflussung des ökologischen Gleichgewichts des Pichlinger Sees und damit der Wasserqualität hervorrufen, heißt es in der mehrseitigen Expertise. Trotz der Bedenken hat das Land Oberösterreich bereits einen positiven Wasserrechtsbescheid erlassen. Wie berichtet, können jetzt nur noch der Umweltanwalt und die Stadt Linz im noch offenen Verfahren zum Mineral-Rohstoffgesetz den Abbau stoppen.

Unterdessen sammeln die Schottergegner weiter Unterschriften - Listen dazu liegen bei den Seebuffets auf. Auch ein Protestbrief ist an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner gegangen, erklärt Initiativensprecher Franz Schramböck. Projektbetreiber Harald Glisic hält weiter am Abbau fest. Er möchte den Erholungswert für die Badegäste nicht beeinträchtigen. Medizinische Gutachten würden belegen, dass alle gesetzlichen Grenzwerte weit unterschritten würden. Weiter verspricht er nun, eine asphaltierte Straße zum Gelände zu errichten, um die Staubbelastung zu minimieren.

Jürgen Tröbinger