Umweltalarm am Montagvormittag in Maria Anzbach (Bezirk St. Pölten-Land): Von einem Grundstück gelang eine große Menge Gülle (reich an Stickstoff und Phosphor) in den Anzbach, ein Schadstoffeinsatz S2 wurde in der Region ausgelöst.
Die Feuerwehr war rund um die Uhr im Einsatz, um sauberes Wasser in den Anzbach einzuleiten. Die Gemeinde warnte Montagnachmittag auch via Facebook: "Gülle enthält auch Bakterien und Viren. Diese stellen eine Gesundheitsgefahr für Menschen und Tiere dar, die mit Wasser in Kontakt kommen. Die Behörden raten dringend dazu, vom Anzbach Abstand zu halten. Halten Sie besonders Kinder und Haustiere vom Gewässer fern, bis die Situation unter Kontrolle ist."
Durch Wasserzufuhr sollte die Sauerstoffkonzentration im Bach erhöht werden. Dadurch konnte es auch zu Druckabfällen in der öffentlichen Wasserleitung kommen.
Gestern gingen die Arbeiten weiter. "Wir haben sehr viel Wasser reingebracht", so Bürgermeisterin Karin Winter (VP) zu "Heute". "Die Feuerwehr, der Abwasserverband und das Gemeindeteam waren im Einsatz."
Bezirkshauptmann Josef Kronister am Dienstagnachmittag zu „Heute“: „Es wird zusätzlich Wasser zugeführt, um zu verdünnen. Wir hoffen, dass sich die Situation möglichst bald wieder normalisiert.“ Durch die Verdünnungsmaßnahmen könne man zumindest eine erste leichte Entwarnung geben.
Dutzende Fische verendeten dennoch. Wer den Schieber der Güllegrube geöffnet hatte, ist unklar. Die Polizei ermittelt jetzt wegen Gewässerverunreinigung.