Österreich

Umweltbundesamt: Team erfuhr Umzug aus Medien

Die Betriebsratsvorsitzende kritisiert den geplanten Umzug des Umweltbundesamts nach Klosterneuburg, Mitarbeiter seien nicht informiert worden.

Heute Redaktion
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Bundesminister Andrä Rupprechter, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Bürgermeister von Klosterneuburg Stefan Schmuckenschlager präsentieren den Umzugsplan.
Bundesminister Andrä Rupprechter, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und der Bürgermeister von Klosterneuburg Stefan Schmuckenschlager präsentieren den Umzugsplan.
Bild: Grafik Heute

Der geplante Umzug des Umweltbundesamts von Wien nach Klosterneuburg (NÖ) kommt bei den Mitarbeitern der Behörde nicht gut an. Betriebsrats-Chefin Monika Brom spart im Ö1-"Mittagsjournal" nicht mit Kritik an dem ÖVP-Plan. "Die Mitarbeiter waren sehr empört, dass sie aus den Medien diese Übersiedlungspläne kommentiert bekommen haben", so Brom. Der Betriebsrat selbst sei erst am Montag über die angedachte Übersiedlung informiert worden. Am Dienstag habe man dann ebenfalls aus den Medien von der bereits endgültigen Entscheidung erfahren. Das Amt sei "vor vollendete Tatsachen gestellt" worden. Brom vermisst eine ordentliche Begründung für den Umzug, auch Alternativen seien keine vorgestellt worden. Die Aktion kostet immerhin 46,5 Millionen Euro...

Für die 520 Mitarbeiter bedeute der Umzug längere Anfahrtswege. Die Betriebsrätin fordert eine Einbindung der Mitarbeiter "auf Augenhöhe", sowie eine Diskussion über Alternativen. Den Mitarbeitern müssten Möglichkeiten zur Arbeit von zuhause ("Home Office") geboten werden, Anfahrtswege müssten als Arbeitszeit gelten.

Auf Anfrage von "Heute", wie es mit den Mitarbeitern weitergehen würde, wollten übrigens weder die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) noch der Gewerkschaftsbund etwas sagen.

Sima: "Wien-Bashing geht weiter"

Für die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SP) geht "das Wien-Bashing aus dem Wahlkampf" nahtlos weiter. "Eine Verlegung des Umweltbundesamtes in die Peripherie ist nicht nachvollziehbar und zudem rechtswidrig", sagte sie der Zeitung "Der Standard". Die Umsiedlung löse nur unnötigen Pendlerverkehr aus, außerdem sei ein Umzug gesetzeswidrig.



Klosterneuburg freut sich


Anders sieht man die Umzugspläne natürlich in Klosterneuburg. Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager freut sich, er will am Landesfeiertag (15. November), "das eine oder andere Achterl mehr trinken". Nach der Schließung des Essl-Museums sei nun eine positive "Trendumkehr" eingeleitet worden. (pet)