Österreich

Umwidmung in Bauland: Streit um Schutz-Gebiet

Rund 10.000 Quadratmeter Fläche im Naturschutzgebiet sollen in der Gemeinderatssitzung in Wolfsgraben in Bauland umgewidmet werden.

Heute Redaktion
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Josef Pranke von der Bürgerliste "Aktives Wolfsgraben" kritisiert die Umwidmungspläne der VP scharf.
Josef Pranke von der Bürgerliste "Aktives Wolfsgraben" kritisiert die Umwidmungspläne der VP scharf.
Bild: privat, Aktives Wolfsgraben

Dicke Luft herrscht derzeit in der Gemeindepolitik in Wolfsgraben (Bezirk St. Pölten-Land). Der Grund: Anstehende Änderungen im Flächenwidmungsplan. 10.000 Quadratmeter Wiesenfläche sollen umgewidmet werden. Die ÖVP will die Umwidmung nutzen, um "Lücken in der Siedlung zu schließen", weiters sei es eine "kostengünstige Variante zur Erweiterung des Wohnbaulandes". Und diese Erweiterung sei aufgrund des Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren notwendig geworden.

Wohl gemerkt: Der Grund, der künftig Bauland sein soll, befindet sich als Pflegezone im Biosphärenpark und ist Natura2000-Schutzgebiet.

Eine Tatsache, die Josef Pranke vom "Aktiven Wolfsgraben" die Zornesröte ins Gesicht treibt. "Es gibt rund 15 Hektar freie Baulandfläche in Wolfsgraben, die aber nur zögerlich auf den Markt kommt. Diese 'mangelhafte Baulandverfügbarkeit' dient nun seitens der ÖVP als Rechtfertigung für diese Umwidmung", so der Bürgerlisten-Chef.

Auch die Grünen kritisieren die Pläne der Volkspartei. "Ich bin nicht grundsätzlich gegen die Umwidmung von Grünland in Bauland, um eine gesunde Siedlungsentwicklung zu ermöglichen, aber nicht über den Kopf der Bevölkerung und den Richtlinien des Biosphärenparks hinweg zum Vorteil einiger Alteingesessener im Ort", so Roland Frey von den Grünen.

Eine Gemeinderatssitzung, in der über die Änderung im Flächenwidmungsplan abgestimmt hätte werden sollen, ließen Grüne und Bürgerliste durch einen Auszug bereits platzen.

Demnach genügt der VP für den nächsten Termin eine einfache Mehrheit, um die Änderungen durchzupeitschen.



(nit)