Bruno Stojić

Balkan-Kriegsverbrecher kommt aus Austro-Haft frei

Ein UN-Gericht hat die vorzeitige Entlassung des wegen Kriegsverbrechen verurteilten Ex-Ministers Bruno Stojić aus österreichischer Haft angeordnet.
Newsdesk Heute
10.11.2025, 15:30
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Das internationale Restmechanismus-Gericht, das den Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (IStGHJ) abgelöst hat, ordnete am Montag an, dass Bruno Stojić aus seiner Haft in Österreich freikommt.

Unter Berufung auf eine Quelle aus seinem Familienumfeld berichtete das kroatische Portal "Index.hr" bereits am Freitag, dass Stojić nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Graz von Wien nach Zagreb hätte fliegen sollen. Er sei jedoch von der österreichischen Polizei angehalten worden, weil seine Abreise nicht 24 Stunden im Voraus angemeldet worden sei.

Entlassung trotz Horror-Taten

Stojić war unter anderem dafür verurteilt worden, während des Bosnien-Kriegs (1992 bis 1995) an der Ermordung von Muslimen beteiligt gewesen zu sein. Der Kriegsverbrecher hatte sich schon im April 2004 dem IStGHJ gestellt und wurde schließlich 2013 in Den Haag zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Die Richterin Graciela Gatti Santana sagte am Montag: Die Schwere seiner Taten spreche eigentlich gegen eine vorzeitige Entlassung. Es gebe aber eine Reihe von "positiven Faktoren", die für Stojić sprechen.

Der 70-Jährige habe sich im Gefängnis "sehr gut verhalten", habe "persönliche Verantwortung für die Straftaten" übernommen und diese bedauert.

Es sei unwahrscheinlich, dass Stojić wieder straffällig werde, und es gebe "gute Aussichten auf eine erfolgreiche Wiedereingliederung" in die Gesellschaft, schloss die Richterin.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.11.2025, 15:36, 10.11.2025, 15:30
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