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Faschist feuert aus Auto auf afrikanische Migranten

Ein Mann hat in der italienischen Stadt Macerata mehrere Schüsse aus einem fahrenden Auto abgefeuert. Mehrere Migranten wurden verletzt.

Heute Redaktion
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In der italienischen Stadt Macerata hat ein Mann aus möglicherweise rassistischen Gründen auf Menschen geschossen und mindestens sechs afrikanische Migranten verletzt. Der Mann schoss aus dem Autofenster heraus auf zwei junge Afrikaner.

Das berichtete die Zeitung "Corriere della Sera" am Samstag. Einer der Migranten sei dabei verletzt worden. Kurz darauf seien ein weiterer Migrant und eine Afrikanerin angeschossen worden. Es war zunächst unklar, wie schwer ihre Verletzungen waren. Nach den Schüssen nahm die Polizei einen Verdächtigen fest. Das teilte die Polizei auf Twitter mit.

Rache für Mord?

Der Bürgermeister von Macerata, Romano Carancini, rief die Bürger auf, in ihren Häusern zu bleiben. "Bleiben Sie bis auf weiteres zuhause. Ein bewaffneter Mann ist mit seinem Auto in der Stadt unterwegs und schießt um sich", schrieb er auf Facebook.

Die Tat ereignete sich nur wenige Tage, nachdem die zerstückelte Leiche einer 18-jährigen Italienerin in zwei Koffern entdeckt worden war. Ein aus Nigeria stammender Migrant sitzt deshalb in Untersuchungshaft. Macerata liegt etwa 200 Kilometer östlich von Rom und rund 100 Kilometer südöstlich des Badeorts Rimini.

In italienische Flagge gehüllt

Auf Twitter kursierten Bilder des Fahrzeugs. Beim Verhafteten soll es sich um den 28-jährigen Luca T. handeln. Videoaufnahmen zeigen, wie er bei seiner Verhaftung eine italienische Flagge um sich trägt. Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" hielt er auf der Piazza della Vittoria an. Dort sei er auf ein Kriegsdenkmal geklettert und habe den Hitlergruss gezeigt.

Kandidat für die Lega Nord

Im Auto fand die Polizei Waffen und einen Tarnanzug. Bei den Kommunalwahlen 2017 war T. Kandidat der Lega Nord. (red)