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Und täglich schlägt der Killer mit Baby-Maske zu

"Happy Death Day" wäre ein klassischer Teenie-Slasher, hätte man dem Film nicht einen kleinen aber feinen Twist verpasst.

Heute Redaktion
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Die Story von "Happy Death Day" wirkt auf den ersten Blick eigentlich recht bekannt. Theresa "Tree" Gelbman (Jessica Rothe) ist das typische "All American College Girl". Sie ist blond, hübsch, ist Mitglied in einer Studentverbindung und behandelt ihre Mitmenschen nicht gerade sehr freundlich.

Nach einer durchzechten Partynacht wacht sie im Zimmer ihres Mitstudenten Carter Davis (Israel Broussard) auf. Es ist ihr Geburtstag, doch diesen Umstand hält sie geheim. In ihrer typisch selbstbezogenen Art durchlebt sie danach den Tag. Sie ist schnippisch zu ihren Freunden, beantwortet die Anrufe ihres Vaters nicht und wird fast von der Frau ihrer Affäre erwischt.

Am Weg zu einer Party am Abend lauert ihr in einem Tunnel am Campus ein Unbekannter mit einer Baby-Maske, dem Maskottchen des Uni-Footballteams, auf und bringt sie um.

So weit, so gut. Würde Tree nicht Momente nach ihrem gewaltsamen Tod wieder im Carters Zimmer aufwachen. Etwas benommen schenkt sie dem Umstand, die selben Szenen wie am Tag zuvor noch einmal zu durchleben, nicht allzu viel Bedeutung. Wieder wartet am Abend der Killer auf sie.

Als sie danach wieder im selben ihr schon bekannten Szenario munter wird, beginnt sie langsam den Braten, in einer Zeitschleife festzuhängen, zu riechen. Doch jeder Versuch, ihrem Killer durch Flucht oder Verstecken zu entkommen, scheitert. Immer wieder stirbt sie und wacht am nächsten Tag, der immer der 18. September ist, wieder auf.

Wen das jetzt irgendwie an den Film-Klassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray und Andie MacDowell erinnern sollte, der hat damit vollkommen recht. Denn genau das ist der Twist, mit dem Regisseur Christopher B. Landon das schon etwas angestaubte Genre der Teenie-Slasher frischen Wind einhauchen wollte.

Und das hat er wirklich eindrucksvoll geschafft. Das bekannte Schema "Sexy Blondine wird von Killer mit der Maske gemeuchelt" bekommt durch den zusätzlichen Plot-Bestandteil der Zeitschleife, in der das Opfer gefangen ist, ein tolles Upgrade. Tree wird so nicht nur multiples Mordopfer, sondern erhält dadurch auch die Möglichkeit, das an ihr begangene Verbrechen selber aufzuklären.

Landon hat bereits von einer möglichen Fortsetzung gesprochen, die erklären soll, warum Tree ihren Todestag ständig neu durchlebt. Noch vor dem Start in Deutschland und Österreich hat "Happy Death Day" weltweit fast 90 Millionen Dollar eingespielt. Den Produktionskosten von 4,8 Millionen Dollar gegenübergestellt kann man von einem tollen Erfolg sprechen.

Fazit

Wer Filme wie "Scream", "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" oder "Und täglich grüßt das Murmeltier" mag, dem sei "Happy Death Day" unbedingt ans Herz gelegt. Jessica Rothe liefert in der Hauptrolle eine tolle Performance ab, die den spaßigen Horror-Thriller zusätzlich zur interessanten Story von anderen Teenie-Slashern abhebt.

Ab 16. November darf in den heimischen Kinos mitgefiebert werden!