Die historischen Mauern der Wiener Hofburg hielten seit Jahrhunderten mehreren Herausforderungen stand. Doch auch die Hofburg blieb in den letzten Tagen nicht vom Unwetter-Tief "Anette" verschont. Ein sintflutartiger Regen setzte Teile der Kelleranlagen unter Wasser und sorgte für Stromausfälle.
Am stärksten betroffen war die Neue Burg: Hier drang Regenwasser unaufhaltsam ins erste Untergeschoß ein und breitete sich dramatisch über ein Stiegenhaus bis ins vierte Untergeschoß aus. Es mussten Einsatzkräfte der Betriebsfeuerwehr Hofburg und Burghauptmannschaft anrücken und mit Nasssaugern und Auffangwannen gegen die Wassermengen ankämpfen.
Das eindringende Wasser sorgte auch noch für einen Ausfall der Stromversorgung in Teilen der Hofburg. Besonders problematisch: Die Feuerwache war deshalb eine Zeit lang telefonisch nicht erreichbar. Auch mehrere Geschäftsräume waren vom Ausfall betroffen. Wie lange die Hofburg ohne Strom bleiben würde, war zunächst ungewiss.
Auch die oberen Etagen der Hofburg blieben nicht verschont: Am Dach der Alten Burg wurde durch den heftigen Regen ein Teil des Glasdaches beschädigt. Einsatzkräfte eilten sofort zur Stelle und sicherten den Bereich mit einer provisorischen Abdeckung, um einen weiteren Wassereinbruch zu verhindern.
Doch nicht nur die Hofburg selbst kämpfte mit den Unwetterfolgen: Bereits am Samstag musste der beliebte Burggarten vorübergehend gesperrt werden. Starke Windböen hatten etliche Bäume entwurzelt und Bauzäune umgerissen, was ein Betreten des Parks zu gefährlich machte. Zudem drohte der dortige Teich durch die starken Regenfälle überzulaufen, weshalb Schutzmaßnahmen ergriffen werden mussten, um eine weitere Flut zu verhindern. Für Spaziergänger und Touristen bedeutete das ein abruptes Ende ihrer Erkundungen – die Hofburg und ihr Burggarten waren plötzlich eine Gefahrenzone.