Obwohl Lkw in den ersten drei Quartalen 2023 in nur vier Prozent der Verkehrsunfälle in NÖ beteiligt waren, war der Anteil der Verkehrstoten mit 22 Prozent fünf Mal so hoch, wie jetzt eine aktuelle Analyse zeigt.
127 Menschen starben in den vergangenen zehn Jahren auf Niederösterreichs Straßen bei Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung. Das ist im Bundesländer-Vergleich die höchste Anzahl an Todesopfern, heißt es seitens des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ).
In OÖ kamen bei Lkw-Unfällen 114 Menschen ums Leben, in der Steiermark 106. Auch in den ersten drei Quartalen des Vorjahres wies NÖ mit 16 die höchste Zahl an Todesopfern bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung auf.
"Lkw-Beteilgung heißt nicht, dass der Lkw den Unfall verursacht hat. Aber aufgrund der Masse von Lkw ist die Gefahr, dass ein Unfall für den Unfallgegner mit schwersten oder gar tödlichen Verletzungen endet, sehr groß", betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Eine wichtige Maßnahme seien Lkw-Kontrollen, denn werden Lenk- und Ruhezeiten überschritten oder weisen Lkw technische Mängel auf, erhöhe sich entsprechend das Unfallrisiko.
2023 wurden in Österreich mehr als 83.000 Schwerverkehrskontrollen durchgeführt. Davon fanden mehr als 25.700 Kontrollen in NÖ statt. Das entspricht 30 % der österreichweiten Kontrollen, heißt es seitens der Landespolizeidirektion NÖ.
Zudem setzt die Polizei auf eine neue Software zur Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten im Schwerverkehr. Beamte können damit Manipulationen und Veränderungen am digitalen Kontrollgerät bereits bei der Vorbeifahrt feststellen. Übertretungen sollen rasch und ohne Anhaltung erkannt und geahndet werden. 63 mit der Software ausgestattete Laptops sind in NÖ im Einsatz.
