Österreich

Unfall bei Krebs-Charity, jetzt ist Radfahrer gelähmt

Bei einem 24-Stunden-Rennen prallte Karl P. frontal gegen ein Auto. Nun ist der engagierte Radler querschnittsgelähmt.

Christine Ziechert
Karl P. (33) verbrachte nach dem Unfall fünf Wochen im Krankenhaus.
Karl P. (33) verbrachte nach dem Unfall fünf Wochen im Krankenhaus.
zVg

Vor zwei Jahren entdeckt Karl P. (33) seine Liebe für Radrennen. Der 33-Jährige aus Kraubath an der Mur (Stmk.) legte jährlich rund 20.000 Kilometer auf dem Bike zurück. Der zweifache Vater nahm heuer am 3. September am 24-Stunden-Radrennen in Hitzendorf teil. Um mit seinem Hobby etwas Gutes zu tun, wollte er für jeden Kilometer, den er fuhr, Spenden für die steirische Kinderkrebshilfe sammeln. 

Top motiviert startete Karl P. ins Rennen, hatte bereits mehrmals den Rundkurs absolviert: "Obwohl die Route durch einen Streckenposten abgesichert war, bog eine Frau mit dem Auto links auf die abgesperrte Strecke ein. Mein Mann versuchte noch, auszuweichen, aber er hatte keine Chance. Er prallte mit dem Kopf voraus frontal auf den Schweller des Wagens", erzählt seine Frau Tamara (28) im "Heute"-Gespräch.

Karl P. (33) mit seiner Frau Tamara (28)
Karl P. (33) mit seiner Frau Tamara (28)
zVg
"Als die Notärztin über seinen Rücken strich und er nichts gespürt hat, wusste ich schon, dass es schlimm ist" - Tamara P.

Der 33-Jährige war nach dem Crash bei vollem Bewusstsein, spürte aber seine Füße nicht mehr: "Als die Notärztin über seinen Rücken strich und er nichts gespürt hat, wusste ich schon, dass es schlimm ist", meint Tamara P. Ein Hubschrauber brachte den Schwerverletzten ins Krankenhaus, dort wurde dann die erschütternde Diagnose gestellt: Bruch des 6. und 7. Halswirbels, komplette Querschnittslähmung.

"Er kann zwar die Arme bewegen und hat etwas Gefühl in Daumen und Zeigefinger. Aber ab der Brust spürt Karl nichts mehr. Auch greifen geht nicht", so die Mama von Leon (3) und Mia (2). Fünf Wochen lang verbrachte der Steirer im Spital, seit 11. Oktober ist er in der AUVA-Klinik Tobelbad auf Reha: "Die Ärzte meinten, dass wir drei Monate warten müssen, bis er wieder belastbar ist", meint Tamara P.

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    Haus muss behindertengerecht umgebaut werden

    Für die Pflegeassistentin stehen im Haus nun große Umbauten an: "Wir müssen jetzt alles behindertengerecht machen. Ich möchte das Badezimmer im Erdgeschoß vergrößern und einen Treppenlift einbauen, damit mein Mann selbstständig ins Schlafzimmer in den ersten Stock kann. Für den Eingang brauchen wir zudem eine Rampe. Ich möchte nicht, dass mein Mann nach Hause kommt und sagt: 'Ich komm' nicht mal ins Haus hinein!'", erklärt die 28-Jährige.

    Obwohl sein Rückenmark durchtrennt wurde und Karl P. nie wieder gehen können wird, gibt der 33-Jährige nicht auf. Der Steirer ist froh, noch am Leben zu sein und hofft, in Zukunft mit einem Handbike unterwegs sein zu können. "Wir haben noch einen langen, harten Weg vor uns", zieht Tamara P. Bilanz. Ein erstes Ziel wurde bereits erreicht: Trotz des Unfalls ihres Mannes konnte die Zweifach-Mama nun aufgrund von Firmenspenden 2.450 Euro an die steirische Kinderkrebshilfe übergeben. 

    Vor dem Unfall fuhr Karl P. jährlich rund 20.000 Kilometer auf dem Rad.
    Vor dem Unfall fuhr Karl P. jährlich rund 20.000 Kilometer auf dem Rad.
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