Politik

Ungarn lädt Austro-Botschafter vor

Heute Redaktion
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Ungarn verschärft den Ton in der Asylkrise: Nach Kritik von Kanzler Faymann am Grenzzaun wirft ihm Budapest vor, "Unwahrheiten" zu verbreiten - und zitierte Österreichs Botschafter ins Außenamt.

 
Ungarn verschärft den Ton  in der : Nach Kritik von Kanzler Faymann am Grenzzaun wirft ihm Budapest vor, "Unwahrheiten" zu verbreiten – und zitierte Österreichs Botschafter ins Außenamt.

Botschafter Ralph Scheide wurde gestern ins Außenministerium bestellt. Auslöser des diplomatischen Eklats waren Kanzler-Aussagen im ORF über den Stacheldrahtzaun und Ungarns Nichteinhaltung der Dublin-Regeln. Gestern blieb Faymann dabei: "Gesetze sind einzuhalten – auch von Ungarn", kritisierte er unsolidarisches Verhalten und will bilaterale Gespräche führen.

Gesprochen wird in den nächsten Tagen viel. So trommelt der Kanzler die Regierung zu einer Asyl-Klausur zusammen. Auch Koordinator Christian Konrad nimmt teil. "Österreich wird eine Entscheidung zu treffen haben, ob wir Kriegsflüchtlinge mit Stacheldraht oder menschenwürdigen Quartieren empfangen", sagte der SP-Chef in der ersten Nationalratssitzung nach den Ferien.

Die Koalition verteidigte dabei die Flüchtlingsquote von 1,5 % pro Gemeinde. Wer sage, dass diese zu hoch sei, "beleidigt unsere humanitäre Tradition", so Vizekanzler Mitterlehner (VP). Neos-Chef Strolz lieferte in der Debatte ein Hoppala: "Es warten Millionen andere Probleme, die bereit sind, zu kommen."

(bob)