Niederösterreich

Ungeimpft in Familie in NÖ muss nur Baby in Quarantäne

Weil sich der Bruder (14) mit Corona infizierte, musste die Schwester (8 Monate) in Quarantäne. Der Rest der Familie nicht. Grund: Baby ist ungeimpft.

Tanja Horaczek
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Baby musste für zehn Tage in Quarantäne. 
Baby musste für zehn Tage in Quarantäne. 
Getty Images/iStockphoto

Manche Verordnungen kann man nicht verstehen, wie jene im Fall einer Familie aus dem Mostviertel. Weil der 14-Jährige sich mit Corona infizierte, erhielt seine kleine Schwester (acht Monate) einen Absonderungsbescheid. Der Rest der Familie wurde nicht abgesondert. Begründung: Die Eltern waren bereits dreifach gegen Corona geimpft. Das ungeimpfte Baby galt jedoch als Hoch-Risiko-Kontaktperson.

    Das Baby galt als Hoch-Risiko-Kontaktperson.
    Das Baby galt als Hoch-Risiko-Kontaktperson.
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    Keine Freitestung möglich

    "Mein Sohn konnte sich nach ein paar Tagen wieder freitesten, doch die Kleine musste zehn Tage im Haus verbringen - ein freitesten wurde gleich untersagt", zeigt sich die Mutter entrüstet. Somit war die Frau aus dem Mostviertel auch im Haus "eingesperrt", denn sie konnte das Baby ja nicht alleine lassen. "Einkaufen oder spazieren gehen wurde uns nicht genehmigt und das bei diesem schönem Wetter", ist sie empört. Die Familie lebt in einer kleinen Wohnung in der Nähe von Amstetten und diese hat nur einen kleinen Balkon.

    Zehn Tage "eingesperrt"

    "Wir haben auch keine Verwandten hier. Ich musste immer auf meinen Mann warten bis er von der Arbeit nach Hause kam, damit ich Besorgungen erledigen konnte oder er hat rasch eingekauft", berichtet sie. Die Eltern sind über diese strenge Verordnung bei einem Säugling entsetzt. "Wen sollte mein Kind anstecken? Es liegt im Kinderwagen, wenn wir unterwegs sind und eine Impfung für mein Baby kommt nicht in Frage", teilt die Mutter mit. Mittlerweile sind die zehn Tage endlich vorbei und ihre Kleine darf wieder an die frische Luft gehen.

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