Denn der traditioneller Saisonauftakt der Speed-Läufer steigt im kanadischen Lake Louise. Zwei Abfahrten und ein Super-G werden im Banff-Nationalpark gefahren. Mit Urs Kyenbühl und Ralph Weber werden allerdings zwei Schweizer Hoffnungsträger nicht an den Start gehen. Denn beide haben sich bis jetzt nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Ein aufrechter Impfschutz ist allerdings Grundvoraussetzung, um eine Einreiseerlaubnis für Kanada zu erhalten.
Der Anreiz, sein Comeback so schnell wie möglich geben zu können, war für Kryenbühl allerdings nicht ausreichend, um sich impfen zu lassen. Der 27-jährige Schweizer ist. im Jänner auf der Streif schwer gestürzt, will nun neu durchstarten. Allerdings frühestens Anfang Dezember in Beaver Creek.
"Mein Rennfahrer-Herz blutet. Ich finde es extrem schade, dass ich beim Speed-Auftakt in Kanada nicht dabei sein kann, obwohl ich seit einigen Monaten von Corona genesen bin. Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass ich bei einigen Rennen nicht an den Start gehen darf", erklärte Kryenbühl, der in der abgelaufenen Saison zwei dritte Plätze erreichte, im Frühjahr positiv getestet wurde, dem "Blick".
Immunisieren ließ sich der Schweizer nicht. "Aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen", wie Kryenbühl erklärte. Und daraufhin nachdenklich wirkte. "Natürlich mache ich mir Gedanken über den weiteren Verlauf meiner Karriere. Ich habe großen Respekt und große Sorgen, wenn ich in die Zukunft schaue", so der 27-Jährige weiter.
Ähnlich ist es auch bei Weber. Auch der 28-Jährige war vor einigen Wochen mit dem Coronavirus infiziert. "Ich habe eine Corona-Infektion mit den Symptomen Fieber, Müdigkeit sowie Geruchs- und Geschmacksverlust durchgemacht. Mein Körper hatte die Chance, die Antikörper selbst zu bilden, gegen das Virus anzukämpfen und hat dann die Krankheit nach wenigen Tagen überstanden", verriet der 28-Jährige, der festhielt, bereits wenige Tage danach wieder voll trainiert zu haben.
Vorwürfe, er sei ein schlechtes Vorbild, wischte der Schweizer Ski-Star beiseite. "Ein Vorbild zu sein, heißt nicht, dass ich Dinge mache, hinter denen ich nicht stehen kann und die für mich persönlich nicht logisch sind. Solche Entscheidungen sollen jedem zugestanden werden", so Weber.
Ob weitere Stars im Weltcup-Zirkus ungeimpft sind, wird spätestens das erste Abfahrtstraining in Kanada zeigen. Dann ist augenscheinlich, wer nicht ins nordamerikanische Land einreisen durfte.
Möglicherweise sorgt das bevorstehende Saison-Highlight noch einmal für ein Umdenken bei den Skiläufern. Denn auch bei den Olympischen Spielen in Peking wird ein vollständiger Impfschutz gegen das Coronavirus für die Einreiseerlaubnis nötig sein. "