Niederösterreich

Ungeimpfte bekommen ab Donnerstag Brief mit Impftermin

Rund 200.000 Ungeimfte ab 18 Jahren erhalten ab Donnerstag einen Einladungsbrief mit Impftermin in Niederösterreich.

Erich Wessely
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Stephan Pernkopf, Ulrike Königsberger-Ludwig und Experten nach der Lagebesprechung
Stephan Pernkopf, Ulrike Königsberger-Ludwig und Experten nach der Lagebesprechung
Erich Wessely

Noch vor der möglichen Impfpflicht Anfang nächsten Jahres erhalten alle Niederösterreicher ab 18 Jahre, die noch nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, eine persönliche Einladung mit einem konkreten Impftermin in NÖ.

"Die ersten Briefe gehen Donnerstag raus, bis spätestens 13. Dezember wird jeder den Brief erhalten haben", so Christof Constantin Chwojka, Impfkoordinator und Geschäftsführer von 144 Notruf Niederösterreich. Chwojka schätzt, dass 180.000 bis 200.000 Ungeimpfte mit Hautwohnsitz in Niederösterreich einen Brief erhalten werden. Verschickt wird das Schreiben vom Dachverband der Sozialversicherungen und dem Gesundheits- und Sozialministerium. Nach einer Gesetzesänderung sei ein Anschreiben jetzt möglich.

"Auf der Rückseite des Briefes wird auch über Impfmythen aufgeklärt", verrät Chwojka.

Höhepunkt auf Intensivstationen erreicht

In Niederösterreich ist indes der Höhepunkt bei der Anzahl der Corona-Intensivpatienten laut Landesvize Stephan Pernkopf "wahrscheinlich erreicht". Trotzdem herrsche noch eine "sehr angespannte Situation", betonte Pernkopf am Montag nach der Lagebesprechung vor Journalisten in St. Pölten. Beim Impfen sei man "in den nächsten Wochen für den weiteren Ansturm gerüstet". Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SP) wies darauf hin, dass positive Corona-Tests derzeit vor allem Unter-60-Jährige betreffen.

"Kritische Situation"

Pernkopf sprach von einer "kritischen Situation für das gesamte Gesundheitssystem": "Das Personal ist am Limit." Entspannung gebe es bei der Sieben-Tages-Inzidenz und der Anzahl an Neuinfektionen. "Die Maßnahmen wirken, aber wir müssen hier weiter konstant und konsequent bleiben", betonte der Landeshauptfrau-Stellvertreter, der in Bezug auf den Corona-Gipfel am Mittwoch für eine bundeseinheitliche Lösung plädierte. Nach den Vorfällen in anderen Bundesländern könne auch in NÖ im Bedarfsfall verstärkte polizeiliche Sicherheitsmaßnahmen vor den Landeskliniken getroffen werden.  

Am Montag wurden 109 Corona-Patienten auf Intensivstationen in Niederösterreich behandelt, einer mehr als am Vortag. 88 freie Intensivbetten standen nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) für Covid-Erkrankte zur Verfügung. Auf Normalstationen wurden 406 Patienten behandelt.

500.000 erhielten dritte Dosis

Bisher haben in Niederösterreich 500.000 Menschen die dritte Dosis erhalten, 16.200 Fünf- bis Elfjährige wurden geimpft. "Wir müssen jetzt einladen und nicht ausgrenzen", betonte Pernkopf. Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig ortet eine Stagnation bei rund 800 Erststichen pro Tag- zu wenig. Auch deshalb erhalten ab Donnerstag alle Ungeimpften Briefe mit persönlichen Terminen. 

Die Mehrheit der positiv auf Corona Getesteten ist derzeit jünger als 60. In der Altersgruppe bis 29 Jahre beträgt der Anteil 41 Prozent, bei den 30- bis 59-Jährigen 47 Prozent und bei den ab 60-Jährigen zwölf Prozent, sagte die Gesundheitslandesrätin.

Lagebesprechung mit Landesvize Pernkopf und Landesrätin Königsberger-Ludwig
Lagebesprechung mit Landesvize Pernkopf und Landesrätin Königsberger-Ludwig
NLK/Filzwieser
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