Österreich

Ungeimpfte Bergretter dürfen nicht mehr zum Einsatz

In Kärnten kann jeder dritte Bergretter seiner Arbeit nicht mehr nachgehen. Grund sind die neuen Corona-Maßnahmen. 

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    Als Ungeimpfter darf Jürgen Gross nicht mehr zum Einsatz.
    Als Ungeimpfter darf Jürgen Gross nicht mehr zum Einsatz.
    Screenshot Servus TV

    Ende November war der letzte Einsatz des ehrenamtlichen Bergretters Jürgen Gross. Einen verunfallten Forstarbeiter galt es zu bergen. Weil er nicht geimpft ist, darf der Kärntner nun nicht mehr zur Rettung von Menschen ausrücken. "Das tut natürlich schon weh. Wenn ich Zeit hätte, zu Hause sitze und weiß, ich könnte helfen, wäre sofort vor Ort, aber ich darf nicht", sagt Gross im Interview mit Servus TV.

    Kärnten zieht 2G durch

    Die Kärntner Bergrettung verschickte am 26. November ein Schreiben, demzufolge nur noch Bergretter zum Einsatz zugelassen seien, die über einen gültigen 2G-Nachweis verfügen würden. Auf Anfrage von Servus TV gab der Bundesverband der Bergretter an, dass diese Empfehlung nicht bindend sei. Die Landesleitungen könnten diese eigenständig abändern.

    Die Mehrheit sprach sich gegen eine 2G-Regelung aus und setzt daher auf 3G oder das Tragen einer FFP2-Maske. Kärnten ist von den sieben Bundesländern das einzige, das auf 2G setzt.

    Nach einem Beitrag auf Facebook, in dem Gross schreibt, dass er jetzt schweren Herzens die Seile niederlegen müsse, kam darauf ein weiteres Schreiben des österreichischen Bergrettungsdienstes. Es sei nicht im Sinne der Initiative, dass man Bergretter von der Einsatztätigkeit ausschließe, hieß es darin.

    Jeder dritte Bergretter darf nicht mehr ausrücken

    Die Freude bei Jürgen Gross dauerte nicht lange. Nur Tage später sprach sich die Bergrettung Kärnten trotzdem deutlich für die 2G-Regelung aus: "Wir wollen die Handlungsfähigkeit unserer Organisation aufrechterhalten, gerade in Pandemiezeiten", sagt Otmar Striednig, Landesleiter der Bergrettung Kärnten.

    Von 800 Bergrettern dürften nach Schätzungen 240 nicht mehr in den Einsatz. Otmar Striednig spricht von einem wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Schaden, da Unterstützenden und Fördernden das Verständnis für diese Regelung fehlt.

    Striednig sagt, man wolle ja niemanden ausschließen und es bestehe die Möglichkeit, zum Beispiel auch vom Computer von zu Hause aus seinen Beitrag zu leisten. Für Gross jedoch ist klar, dass Hilfe vor Ort benötigt werde und nicht vor dem Laptop in der heimischen Stube.

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