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Ungewöhnliche Strategien um Covid-19 zu bekämpfen

Heute Redaktion
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Weltweit werden landesspezifische Regeln eingeführt, um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden. "Heute" fasst hier die skurrilsten zusammen.

"The new normal" ist ein neuer Begriff des Jahres 2020, dafür wie das Virus das Leben weltweit verändert hat. Bestimmungen der Regierungen haben das Leben eingeschränkt, um eine Verbreitung des Covid-19 Virus einzudämmen. Dennoch soll das Leben aber weitergehen.

Unterschiedliche Nationen testen neue Techniken, um Beschränkungen zu lockern, ohne eine zweite Infektionswelle zu verursachen, während andere radikale Strategien ausprobieren, um zu verhindern, dass ihre Fallzahlen steigen. Hier sind einige der ungewöhnlicheren Taktiken:

Flugobjekte kontrollieren: Einsatz von Drohnen

Zahlreiche Länder setzen Drohnen ein, um die "eingesperrten" Bürger zu überwachen. Italien ist hier als Beispiel voran gegangen. Die italienische Zivilluftfahrtbehörde hatte eine Erlaubnis für diese Art der Bewachung freigegeben.

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Am Strand von Rimini patrouillieren Beamte auf Quads und mit Drohnen, um die Zugangsbeschränkungen zu überwachen.

Auch in England wurden kurz nach den Ausgangsbeschränkungen Videos der Polizei veröffentlicht, die Drohnenaufnahmen zeigten, von Menschen, die durch den Peak District National Park in Derbyshire spazierten. Sogenannte "Pandemiedrohnen" des Unternehmens Draganfly sollen in Australien "Temperatur, Herz- und Atemfrequenz überwachen sowie Menschen erkennen, die in Menschenmengen niesen und husten".

Immunitätsausweise für Menschen, die Virus hinter sich haben

Ab dieser Woche startet Chile mit der Ausstellung digitaler Immunitätskarten für Personen, die sich vom Coronavirus erholt haben. Dies geht aus einer Ankündigung von Gesundheitsbeamten vom Montag hervor. Die sogenannten "Covid-Karten" werden an Personen ausgegeben, die nach einer 14-tägigen Quarantäne negativ auf das Virus getestet wurden und Anzeichen einer Genesung zeigten.

Auch der britische Gesundheitsminister Matt Hancock möchte diese Idee eines "Immunitätszertifikats" oder eines Passes "prüfen", damit diejenigen, die Antikörper haben, "so viel wie möglich zum normalen Leben zurückkehren können". Auch in Amerika werde diese Möglichkeit überprüft.

Geschlechtsspezifische Sperren

Besonders außergewöhnlich und vielleicht auch schwierig für die Familien zu realisieren sind die geschlechtsspezifischen Sperren.

In Peru etwa dürfen seit 2. April am Montag, Mittwoch und Freitag nur Männer draußen sein. Am Dienstag, Donnerstag und Samstag sind nur Frauen erlaubt. Diese Maßnahmen seien leicht zu kontrollieren. Auch in Panama gibt es diese Maßnahme und in einigen Städten von Kolumbien dürfen an wechselnden Tagen entweder Männer oder Frauen das Haus verlassen. In Albanien darf immer nur eine Person der Familie das Haus verlassen und auch nur mit einem positiven Bescheid, den sie online oder per SMS erhalten. Zusätzlich gibt es hier eine komplette Ausgangssperre von Samstag 13 Uhr bis Montag 5 Uhr.

Ausgangssperren am Wochenende

Die Türkei hat 48-Stunden Sperren, eben nur für das Wochenende eingeführt. Drei Viertel der Bevölkerung in 31 Provinzen sind von diesen Beschränkungen betroffen - und sorgen für surreale Bilder in dicht besiedelten Städten.

Unter der Woche müssen Menschen unter 20 Jahren oder über 65 Jahren zuhause bleiben. Alle anderen dürfen theoretisch aus den Wohnungen, Restaurants dürfen nur liefern. Parks sind gesperrt, und Banken haben begrenzte Öffnungszeiten. In Libyen dürfen die Menschen nur zwischen 7.00 und 12.00 Uhr hinaus, die Geschäfte sind nur während dieser Zeiten geöffnet.

Altersspezifische Einschränkungen

In Schweden wurden bekannterweise Personen ab 70 Jahren und kranke Menschen gebeten, zuhause zu bleiben. Die Regierung in Stockholm hat Ausgangsbeschränkungen auf dem Prinzip der Freiwilligkeit verordnet. Schulen und Kindergärten bleiben ebenso geöffnet wie Geschäfte und Friseurläden, Universitäten sind zu. Anfangs wurde die Strategie kritisiert, jetzt wird vermehrt positiv berichtet.

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