Oberösterreich

Bub (10) ungewollt geimpft – keine Strafe für Ärztin

Im Oktober impfte eine Ärztin einen Buben gegen den Willen seiner Mutter gegen HPV. Für die Medizinerin bleibt der Vorfall ohne Folgen.

Die Staatsanwaltschaft Wels hat entschieden, dass die Anzeige zurückgelegt wurde.
Die Staatsanwaltschaft Wels hat entschieden, dass die Anzeige zurückgelegt wurde.
Albin Schuster / picturedesk.com

Die Mutter hatte bereits vor dem geplanten Impftermin in einem Mitteilungsblatt klar gemacht, dass ihr Sohn auf keinen Fall gegen HPV (Humane Papillomaviren) geimpft werden soll. Trotzdem stach die Amtsärztin in einer Mittelschule in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land) zu.

Als der Sohn mit einem Pflaster am Arm heimkam und über Kopfschmerzen klagte, fiel die Frau aus allen Wolken. Sie erstattet wegen fahrlässiger Körperverletzung Anzeige gegen die Medizinerin. 

Die Staatsanwaltschaft Wels gab nun bekannt: Die Anzeige der Mutter wurde zurückgelegt, da die gesundheitlichen Folgen für den Sohn weniger als 14 Tage anhielten. 

Die Mutter gab aber nicht nach und schoss eine Anzeige wegen eigenmächtiger Heilbehandlung hinterher, berichtete die "Kronen Zeitung". Aber auch in diesem Fall bekam sie nicht recht. Laut Staatsanwaltschaft fehle der Vorsatz, um deswegen Anklage zu erheben.

"In meinem Frust habe ich noch den Bundespräsidenten ersucht, sich den Fall anzuschauen. Er hat mein Schreiben aber an das Kabinett des Gesundheitsministers weitergeleitet, mit der Bitte, direkt Kontakt zu mir aufzunehmen", schildert die Frau. 

Bisher habe es vom Ministerium aber noch keine Reaktion gegeben.

Passiert ist der Vorfall in einer Schule in Marchtrenk

Passiert ist der Vorfall am 4. Oktober in der "MS 1" in Marchtrenk (Bezirk Wels-Land). Wer nun vermutet, dass Danika D. eine notorische Impfgegnerin ist, liegt falsch. "Meine Kinder haben von klein auf alle Grundimmunisierungen und sie bekommen auch die Zeckenschutzimpfung. Die HPV-Impfung wollte ich ihnen aber ersparen." "Heute" berichtete.

Elisabeth Schwetz, Bezirkshauptfrau von Wels-Land, bedauerte den Vorfall. "Der Hintergrundlärm und der Andrang zur Impfung haben offenbar dazu beigetragen". Es handle sich um einen Fehler, der keinesfalls passieren dürfe. "Sowohl unsere Amtsärztin als auch ich haben uns bei der Mutter entschuldigt", sagte sie gegenüber "Heute".

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