Österreich

"Unglaublich, Bombe": ORF-Star Bernhard ist außer sich

Nadja Bernhard war am Wahlsonntag hin und weg vom Ergebnis der Graz-Wahl. Die Superlative sprudelten aus der Star-Moderatorin nur so heraus.

Nikolaus Pichler
Nadja Bernhard moderierte den Wahl-Nachmittag am Sonntag gemeinsam mit Tarek Leitner.
Nadja Bernhard moderierte den Wahl-Nachmittag am Sonntag gemeinsam mit Tarek Leitner.
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Nicht nur viele Grazer können das bärenstarke Ergebnis der Kommunisten bei der Gemeinderatswahl noch nicht glauben. Die KPÖ und Spitzenkandidatin Elke Kahr erreichten in der steirischen Landeshauptstadt rund 29,2 Prozent der Stimmen. Damit gehen die Kommunisten als klarer Sieger aus der Wahl. Auch ORF-Star Nadja Bernhard war die Überraschung über das politische Erdbeben sichtlich anzumerken. In der Live-Sendung am Wahlsonntag zeigte sich beeindruckt.

Vor laufender Kamera kam sie ins Stottern als sie die erste Hochrechnung vor sich hatte. Von einer "Bombe aus Graz" sprach Bernhard, um dann noch eines draufzulegen. "Da erreichen uns unglaubliche Zahlen", staunte Bernhard kurz nach 17 Uhr in der Wahl-Sendung des ORF. Bernhard ist selbst Steirerin und wohl auch deshalb so überrascht vom Ergebnis. Auch Co-Moderator Tarek Leitner konnte es kaum fassen: "Ein politisches Erdbeben, das es wohl selten in Österreich gegeben hat."

ÖVP-Bürgermeister denkt laut über Rücktritt nach

Bei der Grazer Gemeinderatswahl erreichte die ÖVP von Bürgermeister Siegfried Nagl nur ÖVP 25,6 Prozent und wurde somit zweiter. Ein Paukenschlag, ging Nagl doch als Favorit in die Wahl. Nagls verhasste Lieblingsgegnerin Elke Kahr von den Kommunisten dagegen 29,2 Prozent. Dahinter erkämpften sich die Grünen mit Spitzenkandidatin Judith Schwentner 17,2 Prozent der Stimmen und den dritten Platz. Einen klaren Dämpfer musste FPÖ-Spitzenkandidat und Vizebürgermeister Mario Eustacchio hinnehmen. Er erreichte nur 10,9 Prozent. Die weiteren Ergebnise: SPÖ: 9,8 Prozent, Neos: 5,1 Prozent Rest: 2,1 Prozent. 

Nagl betonte im ORF, man müsse jetzt das Ergebnis analysieren. "Es tut sehr, sehr weh, in diesem Ausmaß zu verlieren." KPÖ-Spitzenkandidatin und Stadträtin Elke Kahr ließ es offen, ob sie nun Bürgermeisterin werde. Sie werde jedenfalls Gespräche mit Verantwortungsbewusstsein führen, kündigte sie im ORF an. Eine Koalition zwischen KPÖ und ÖVP schlossen beide Seiten aus. Kahr betonte, dass eine Zusammenarbeit möglich sei, aber eine fixe Koalition mit der ÖVP nicht. Ob es Rot-Rot-Grün in Graz geben könne, beantwortete sie damit, dass nun Gespräche zu führen seien.

Kommunisten in Jubelstimmung

Kahr konnte das Ergebnis hingegen kaum glauben. Sie habe damit nicht gerechnet, es sei in diesem Ausmaß mehr als überraschend. Es habe sich gezeigt, dass es die Menschen lohnen, dass die KPÖ tagtäglich für sie da gewesen sei.

Für Nagl ist es hingegen "ein ganz, ganz schwerer Tag". Es gebe "sehr viele Fragezeichen für mich selbst", deutete der Bürgermeister Überlegungen über seine Zukunft an. Er verwies darauf, dass er auf "schöne, erfolgreiche Jahre" zurückblicke.