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Uni behandelt Zähne von Flüchtlingen kostenlos

Heute Redaktion
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Ahmed El Shafie, Robert Wagner, eine Patientin, Karin Hoffmann und Susanne von Böhl. (v.l.)
Ahmed El Shafie, Robert Wagner, eine Patientin, Karin Hoffmann und Susanne von Böhl. (v.l.)
Bild: zVg

Die Fakultät Zahnmedizin der Danube Private University behandelt auf ehrenamtlicher Basis Zähne von Flüchtlingen und spart dem Steuerzahler so viel Geld.

Außerhalb ihrer Dienstzeit und unentgeltlich behandeln die Studierenden und Ärzte der Danube Private University (DPU) in Krems die Zähne von Flüchtlingen, die Fakultät stellt das Equipment dafür zur Verfügung.

Seit Juni wurden so rund 50 Personen behandelt. Nach gängigen Honorar- und Materialkosten hätten die Behandlungen 100.000 Euro gekostet. Eine Summe, die dem Steuerzahler somit erspart bleibt. Denn bei ambulanter Behandlung trägt die Krankenkasse 80 Prozent der Kosten und der Patient selbst 20 Prozent.

"Wir haben das Glück über die Möglichkeiten zu verfügen, diesen Menschen zu helfen. Es kann nicht immer alles auf das Sozialsystem abgewälzt werden. Ich sehe es als unsere Pflicht an, einen Beitrag zu leisten. Darüber hinaus wollen wir unseren Studenten nicht nur fachliche, sondern auch soziale Verantwortung vermitteln", so DPU-Direktor und Initiator der Hilfsaktion Robert Wagner.

Junger Flüchtling mit Schmerzen

Begonnen hatte das Ganze mit einem jungen Mann mit starken Schmerzen am Empfang des Zahnambulatoriums. Er konnte sich weder ausdrücken noch ausweisen. Der Empfang fragte bei Wagner nach, wie man in dieser Situation vorgehen soll. Die Antwort kam schnell und eindeutig: Dem jungen Mann muss umgehend geholfen werden.

Im Behandlungssaal übernahm Zahnarzt Ahmed El Shafie. Der arabisch sprechende Doktor konnte sich mit dem jungen Patienten verständigen und erfuhr, dass er von der Einrichtung des Diakonie Flüchtlingsdienstes in St. Pölten an die DPU verwiesen wurde. So entstand die Kooperation zwischen Diakonie und DPU aus der die Hilfsaktion wurde.

(min)