Während Österreichs Hochschulen das Geld ausgeht, Studenten bei Vorlesungen am Boden sitzen müssen und Professoren gekündigt werden, explodieren die Gehälter der Rektoren. Mehr als 13,1 Millionen Euro erhielten die 74 Chefs der 22 öffentlichen Unis.
Brisant: Laut "Presse" werden die Arbeitsverträge der Rektoren seit 2004 nicht mehr vom Ministerium vorgegeben, sondern zwischen Rektor und Universitäts-Rat vor Ort verhandelt. Das Einkommen hat nichts mehr mit der Größe der Uni zu tun, sondern mit Verhandlungsgeschick. Laut Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle gab es den höchsten Gehaltszuwachs an der Uni Innsbruck: Jeder der fünf Rektoren erhielt im Vorjahr 165.526 Euro – insgesamt gab man für die Chefetage der zweitgrößten Hochschule Österreichs drei Mal mehr aus als noch im Jahr 2004.
An der Uni Wien erhält jeder der fünf Rektoren 192.947 Euro – allerdings sind hier 85.000 Studierende inskribiert, in Innsbruck sind es 26.000. "Die Rektoren lassen sich bezahlen wie Topmanager, bringen aber kaum Managementleistung", kritisiert FPÖ-Wissenschaftssprecher und Nationalratspräsident Martin Graf. "Alles, was die Rektoren können, ist nach Studiengebühren und Zugangsbeschränkungen rufen."
So viel verdienen die Rektoren:
WU Wien
260.587
Uni f. Musik u. darst. Kunst
216.047
Uni Linz
215.351
BOKU Wien
193.396
Uni Wien
192.947
MedUni Wien
186.936
TU Wien
186.923
Uni f. angewandte Kunst
183.841
Uni Innsbruck
165.526
Akademie d. bildenden Künste
150.188
VetMedWien
143.199