Oberösterreich

Unmarkierte Route aus dem Internet endete im Spital

Über einen unmarkierten Steig, gefunden im Internet, wollten vier Bergsteiger ins Tal hinabklettern – die Bergrettung musste helfen.

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Die Bergretter befreiten mehrere Bergsteiger vom Rinnerkogel.
Die Bergretter befreiten mehrere Bergsteiger vom Rinnerkogel.
Bergrettung Ebensee

Die vier Bergsteiger wollten vom Rinner über den Rinnerkogel und den Schönberg bis zur Hochkogelhütte (Bez. Gmunden) wandern. Auch das im Vorfeld angekündigte Schlechtwetter konnte die Sportler nicht davon abhalten, die lange Tour am Freitag in Angriff zu nehmen.

Doch schon beim Abstieg vom Rinngerkogel änderten sie aufgrund des aufziehenden Gewitters ihre Meinung. Sie wollten so rasch wie möglich in Richtung Tal absteigen.

Dazu suchten sie einen unmarkierten Steig auf einer Internet-Plattform aus. Dieser Weg erschien für sie die schnellste Route zu sein. Ihre Entscheidung stellte sich aber rasch als fataler Irrtum heraus. Denn wie Experten der Bergrettung berichten, ist dieser Steig selbst für ortskundige und geübte Bergsteiger schwer zu finden.

Wenig später, auf Höhe des Mittagkogels kam es dann zu dem Unglück. Eine Bergsteigerin zog sich bei einem Sturz Verletzungen am Unterschenkel und an der Hand zu. Weitergen – ausgeschlossen.

Die Bergrettung musste her. Da es am Unfallort aber keinen Telefonempfang gab, gingen zwei Begleiter ein Stück weiter und setzten gegen 14 Uhr den Notruf ab. Helfer sowie des Besatzung des Rettungshubschraubers Martin 3 machten sich auf den Weg.

Taubergung war nicht möglich

Allerdings war aufgrund des schlechten Wetters keine Taubergung möglich. Sechs Bergretter und ein Flugbegleiter wurden deshalb bei der Verunfallten vom Hubschrauber abgesetzt. Nach der Erstversorgung wurden die Bergsteigerin und der Begleiter durch das Geröll und die Latschen bis zu einer 40 Meter hohen Abseilstelle geleitet. 

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    In unwegsamen Gelände kam eine Bergsteigerin zu Sturz.
    In unwegsamen Gelände kam eine Bergsteigerin zu Sturz.
    Bergrettung Ebensee

    „Oberste Priorität hatte die Sicherheit der Geretteten und der Einsatzmannschaft, da es mittlerweile zu Regen begonnen hatte und das Gelände in diesem Bereich keinen Ausrutscher erlaubt. Wir haben alle über die Steilstufe abgeseilt, da dies die einzig vertretbare Weise war, die Steilstufe zu passieren und abklettern, bei diesen Bedingungen, für uns nicht in Frage kam“, erklärt Alois Rainbacher-Bart von der Bergrettung Ebensee.

    Die vom Tal aufgestiegenen Bergretter aus Ebensee transportierten die Verletzte mit der Trage bis zum Grünbergboden, von wo sie der Notarzthubschrauber ins Tal fliegen konnte. 

    Rund fünf Stunden nach der Alarmierung war der Einsatz beendet. Die Bergrettung rät dringend davon ab, unmarkierte Steige aus dem Interent zu begehen.

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